Niederösterreich

Das sagen SPÖ-Landesgranden über Rendi-Wagner-Schlappe

25 % der roten Delegierten strichen Pamela Rendi-Wagner vom Stimmzettel am Bundesparteitag. Eine Bundesländer-Revolte? Das sagen die Länderchefs

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Franz Schnabl und Hans Peter Doskozil über Ergebnis von Pamela Rendi-Wagner beim Bundesparteitag
Franz Schnabl und Hans Peter Doskozil über Ergebnis von Pamela Rendi-Wagner beim Bundesparteitag
APA/Picturedesk

Mit nur 75,3 % der Stimmen wurde Pamela Rendi-Wagner (SP) gestern in Wien als Bundesparteichefin bestätigt. 2018 hatte sich noch stolze 97,8 Prozent der Stimmen erreicht - mehr dazu auch hier.

Gerücht über Auflehnung

Schnell kursierte das Gerücht, dass einige, mächtige Länderchefs Rendi-Wagner die Zustimmung versagt hätten. Konkret fielen dabei die Namen Franz Schnabl (SPNÖ), Hans Peter Doskozil (SP Burgenland) und Ex-Steiermark-SP-Chef und SP-Nationalrat Max Lercher.

"Mehr Reife gewünscht"

"Heute" fragte nach, Franz Schnabl nahm Sonntagmittag dazu direkt Stellung: "Ich bedaure das Ergebnis, hätte mir eigentlich mehr Reife des Bundesparteitages gewünscht. Jegliche Gerüchte, dass ich nicht für Rendi-Wagner gestimmt hätte, weise ich entschieden zurück", so der SPNÖ-Chef. "Rendi-Wagner hat meine einhundertprozentige Unterstützung. Auch im Schlussstatement war klar zu erkennen, dass sie weiterkämpft", sagte Franz Schnabl. Gestreute Gerüchte aus der eigenen Partei - vermutlich aus Wien - seien für den SPNÖ-Chef kontraproduktiv. 

Hinsichtlich Nationalratswahl brauche man klare Ansagen: "Denn die ÖVP hat Ende August Bundesparteitag. Und da werden sie sich womöglich - abhängig von einer möglichen Anklageerhebung gegen Kanzler Kurz - schon auf eine mögliche Wahl vorbereiten. Und daher braucht die Bundespartei eine starke Performance", so Schnabl abschließend.

"Abgehoben und blöd"

Unüblich ruhig verhielt sich der burgenländische SP-Chef, Hans Peter Doskozil. Er wolle aufgrund der versprochenen und angesagten Zurückhaltung nichts dazu sagen. Aber der burgenländische SP-Landesgeschäftsführer Roland Fürst bezog Stellung: "Ja, das Ergebnis ist deutlich niedriger als 2018, aber 75 % sind akzeptabel und OK. Generell war der Parteitag laut Fürst sehr solide: "Und ja man merkte auch Kritik und Unzufriedenheit - das war spürbar und ist absolut legitim."

Irgendwelche Gerüchte zu streuen hält Fürst für völlig "abgehoben und realitätsfremd". "So blöd kann man nicht sein, dass man der eigenen Bewegung Schaden zufügen will", so Fürst.