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Das sagt Carlos Ghosn zur Koffer-Flucht aus Japan

Der Ex-Renualt-Manager Carlos Ghosn floh in einem Instrumentenkoffer aus Japan. Nun erhebt er schwere Vorwürfe gegen die dortige Justiz.

Heute Redaktion
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Der Ex-Renaut-Nissan-Manager Carlos Ghosn gab am Dienstag in Beirut ein Statement zu seiner Flucht aus Japan ab. Wer sich allerdings Details zu seiner Flucht in einem Musikkoffer erwartet hatte, wurde enttäuscht. "Ich werde keine Einzelheiten zu meiner Flucht bekanntgeben, auch wenn ich weiß, dass Sie das alle interessiert".

Ghosn schilderte also seine Sicht der Dinge über die Haftzustände in Japan und übte dabei massive Kritik am japanischen Justizsystem. Er sei acht Stunden täglich verhört worden, ohne dass ihm mitgeteilt worden sei, was ihm vorgeworfen wird. Das japanische Rechtssystem entspreche nicht den gängigen Standards.

In Japan seien grundlegende "Prinzipien der Menschlichkeit verletzt" worden, sagte ein sichtlich aufgebrachter Ghosn gegenüber den Medienvertretern. Über Monate hinweg habe er schlaflose Nächte gehabt. Er sei in Japan politisch motiviert verfolgt worden. Der Staatsanwalt habe ihm immer wieder gesagt, dass er gestehen solle, obwohl keine Beweise vorgelegen hätten.

"Ich hätte nie verhaftet werden dürfen"

Entlastende Beweise seien ignoriert worden. "Warum?", fragte Ghosn. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt seien Briefe gewesen, die er durch eine Glasscheibe von seinen Verteidigern präsentiert bekommen habe.

Er sei aber bereit dazu bei der Aufklärung des Sachverhalts mitzuwirken: "Ich stehe nicht über dem Gesetz. Ich bin nicht vor der Gerechtigkeit, sondern vor der Ungerechtigkeit geflohen", sagte der frühere Automobilboss. Er sei eine Geisel der japanischen Justiz gewesen.

Kritik äußerte er auch an Mitarbeitern von Nissan, ohne jedoch Namen zu nennen. Wörtlich sprach er von einer Verschwörung gegen seine Person. "Eine handvoll böswilliger Charaktere wollte meinen Ruf zerstören". Grund für die Verschwörung sei gewesen, dass Nissan 2017 schlechter performt und es in Japan Widerstand gegen eine Fusion mit Renault gegeben habe. Ghosn selbst beschloss im Oktober 2016 Nissan zu verlassen und Mitsubishi zu unterstützen.

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    Pixabay/Heute
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