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Das sind die fünf größten Porno-Mythen

Was in Pornos gezeigt wird, hat nur wenig mit der Realität zu tun. Oft ist vieles sogar extrem lusthemmend, wie US-Forschende herausgefunden haben.

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Pornos sollten im besten Fall anturnen – nicht aber falsche Bilder und Vorstellungen vermitteln.
Pornos sollten im besten Fall anturnen – nicht aber falsche Bilder und Vorstellungen vermitteln.
Photo by Charles Deluvio on Unsplash

Viele Menschen bekommen ihren ersten Eindruck von Sex durch Pornos. Leider ist es nicht gerade die beste Idee, aus Pornos zu lernen, obwohl qualitativ gute, moralisch einwandfrei produzierte Erwachsenenfilme das Sexleben durchaus anregen können. Hier erfahrt Ihr die Wahrheit über einige der gängigsten Märchen.

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Double Penetration

An der University of Arkansas ergab eine inhaltliche Analyse der meist konsumiertesten Pornos, dass in jedem fünften Film die sogenannte Double Penetration vorkommt. Der Grund dafür ist relativ klar: Je extremer die sexuellen Praktiken, desto besser verkauft sich ein Clip. Mit dem, was in den Betten dieser Welt passiert, hat das jedoch wenig zu tun. Die Forschenden fanden heraus, dass gerade einmal drei Prozent aller Männer und ein Prozent der Frauen die doppelte Penetration je praktiziert haben.

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Dauerständer

Hast du jemals einen Mainstream-Porno gesehen, in dem der Darsteller einen schlaffen Penis hat? Die verzerrte Realität sieht vielmehr so aus, dass der männliche Hauptdarsteller mit Dauerständer durch die Gegend läuft und scheinbar nur schon beim Gedanken an Sex eine Erektion bekommt. Anders ist es nicht zu erklären, dass er überhaupt keine Stimulation, geschweige denn Anlaufzeit braucht. Das Problem: Die dauererigierten Männer in Pornos haben laut der Universität Arkansas negative Auswirkungen auf Männer und lassen die Zuschauer an ihrer Manneskraft zweifeln.

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Stöhnen als Zeichen von Lust

Man möchte nicht in einer Nachbarschaft wohnen, wo Pornos gedreht werden. Denn die Darstellerinnen stöhnen oft so laut, dass die Wände wackeln und die ekstatischen Geräusche beginnen meist schon, bevor es richtig zur Sache geht. Die beiden britischen Wissenschaftler Gayle Brewer und Colin Hendrie von der University of Central Lancashire und der University of Leeds haben das Stöhnen untersucht und sind zu einer erstaunlichen Erkenntnis gelangt (sorry Guys): 87 Prozent aller Frauen simulieren ihr Stöhnen. Vor allem dann, wenn sie glauben, dass der Partner darauf steht.

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    Mick Blue kommt ursprünglich aus der Steiermark und ist einer der größten männlichen Pornostars überhaupt.
    Mick Blue kommt ursprünglich aus der Steiermark und ist einer der größten männlichen Pornostars überhaupt.
    Hubert Boesl / dpa / picturedesk.com
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    Ejakulation ins Gesicht

    Warum wird in Pornos oft ins Gesicht oder den Mund der Frau ejakuliert? Eine Antwort könnte lauten: Damit man sieht, dass der Mann auch wirklich gekommen ist. Doch für manche Frauen kann dieser Akt erniedrigend sein, weil sie so für die zuschauende Person zum Sexobjekt degradiert werden. Das bestätigt auch die Studie der University of Arkansas. 80 Prozent der Frauen gaben dabei an, dass sie diese Vorstellung alles andere als erotisch finden.

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    Dirty Talk kommt gut an

    Gegen Klartext im Bett ist nichts einzuwenden und die Spielform des Dirty Talks kann durchaus reizvoll sein – sofern das alle Beteiligten so sehen. Hört man sich aber gewisse Porno-Dialoge an, fragt man sich tatsächlich mit etwas Unbehagen, auf welche Porno-Konsumenten solche Filme abzielen.

    Es geht zum Glück auch anders

    Gratis Pornoseiten im Internet sind manchmal alles andere als heiss. Frauen werden objektiviert, gefilmt wird fast ausschliesslich aus dem männlichen Blickwinkel, wie Studien zeigen. Pop-up-Fenster mit brutalen Szenen sorgen dafür, dass man eigentlich nur noch wegklicken will. Vorspiel, Kondome und Zustimmung kommen in den allerwenigsten Clips vor.

    Zum Glück gibts immer mehr Menschen, die lustvolle, realistische und frauenfreundliche Pornos produzieren, die ihr euch im Internet anschauen könnt. Manche sind explizit auf Frauen ausgerichtet, die meisten Angebote sind aber für alle Geschlechter geeignet.

    Diese Seiten können wir empfehlen

    Bellesa - Die von der 30-jährigen Michelle Shnaidman gegründete Seite ist die größte, auf Frauen ausgerichtete Porno-Plattform im Internet. Bei den Filmen steht die weibliche Lust im Zentrum – sie sind von Frauen geschrieben, gedreht und produziert. Kürzere Clips kann man sich gratis anschauen. www.bellesa.co

    XConfessions - Als Pionierin der feministischen Pornografie darf die Schwedin Erika Lust in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Auf XConfessions verfilmt sie echte Fantasien, die Userinnen anonym online einreichen. Jeden Monat verfilmt Erika Lust zwei neue Geständnisse mit Laien. xconfessions.com
    PinkLabel.tv - Die Seite aus San Francisco wurde schon 2013 von einer Frau ins Leben gerufen, die Independent-Pornos eine Plattform bieten wollte. Auf Pinklabel findest du viel queeren Sex und faire Arbeitsbedingungen für die Darstellerinnen und Darsteller. Zustimmung und Verhütung werden groß geschrieben. www.pinklabel.tv