Wirtschaft

Das sind die kältesten Jobs Österreichs

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ganz Österreich friert. Aber während ein Normalsterblicher maximal ins Büro und zurück fährt, müssen andere den ganzen Tag im Freien verbringen - berufsbedingt. So gesehen geht es uns Büro-Menschen ja noch gut.

Wer derzeit im Freien oder in schlecht beheizten Hallen arbeiten muss, ist nicht zu beneiden. Im Freien muss auch bei minus 20 Grad und eisigem Nordwind gearbeitet werden. Der Arbeitgeber ist aber verpflichtet, zweckmäßige Kleidung zur Verfügung zu stellen und für Aufwärmmöglichkeiten zu sorgen. Im Büro darf die Temperatur (bei geringer körperlicher Arbeitsbelastung) 19 Grad nicht unterschreiten. Für eine Halle gilt bei Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung eine Mindesttemperatur von zwölf Grad.

Skilehrer:

Skilehrer haben jetzt noch eine stärkere Belastung, als andere Berufstätige, weil sie sich auf bis zu 3.000 Meter Höhe aufhalten - und da sind die Temperaturen noch um einiges kälter. Dazu kommt Wind auf den Bergen, der die subjektive Temperatur noch einmal steigen lässt. Vorteil: Der Skilehrer ist in dauernder Bewegung. Bedenkt man, dass sich die Skigruppen üblicherweise um 9 Uhr am Sammelplatz treffen und bis 15 Uhr fahren (Hüttenpause 1-2 Stunden), kommt der Skilehrer auf rund 4 Stunden, in denen er der Kälte ausgesetzt ist. Fazit: Brrrr

Bauarbeiter:

Bauarbeiter bewegen sich zwar während ihrer Arbeit, viele haben aber den Ruf, herum zu stehen und nichts zu tun. Die Kälte sorgt jetzt dafür, dass sich Bauarbeiter entweder mehr bewegen (das wäre zum Vorteil für den Bauunternehmer), oder sich ins Wirtshaus setzen (Nachteil für Bauunternehmer, Vorteil für Bauarbeiter). Der Bauarbeiter beginnt meist relativ früh (da ist es bsonders kalt) mit der Arbeit (7 Uhr) und arbeitet bis rund 15 Uhr. Schätzung der reinen Kälte-Zeit (inklusive Wurstsemmel- und Wirtshauspausen): 6 Stunden. Fazit: Mitleid.

Am Bau gilt: Die Beschäftigten müssen jederzeit die Möglichkeit haben, zum Aufwärmen einen witterungsresistenten und auf mindestens 21 Grad beheizten Raum aufzusuchen. Der Arbeitgeber muss für die Arbeit im Freien auf seine Kosten eine entsprechende Schutzausrüstung zur Verfügung stellen und gegebenenfalls erneuern.

Fahrradbote:

Der Fahrradbote bewegt sich während seiner Arbeit ununterbrochen (außer bei den Ampeln). Dazwischen darf er kurz in den Büros, in die er seine Packerln und Briefe bingt, aufwärmen. Fahrradboten können sich die Zeit einteilen. Insofern haben sie es gegenüber Bauarbeitern feiner. Geschätzte Arbeitszeit in der Kälte pro Tag: 3 Stunden, davon 1 Stunde Aufwärmzeit in den Büros. Reine Arbeitszeit pro Tag: 2 Stunden (mit gesunder Bewegung). Die Tatsache, dass sich der Fahrradbote zwischen den Abgasen bewegt, macht den Job aber nicht wirklich gesünder. Fazit: Erträglich.

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Totengräber:

Totengräber haben ohnehin schon keinen lustigen Job. Durch die Kälte kann die Arbeit zum reinsten Horror werden. Graben Sie einmal einen gefrorenen Boden bei minus 15 Grad auf! Totengräber arbeiten täglich bis zu 3 Stunden in der Kälte. Die gefrorene Erde verlängert die Arbeitszeit mindestens ums Doppelte. Fazit: Verzweiflung.

Schülerlotse:

Die armen Zivildiener! Sie bewegen sich von all jenen, die in der Kälte arbeiten müssen, am allerwenigsten (ein paar Mal den Arm Heben gilt nicht wirklich als Bewegung). Reine Arbeitszeit in der Früh (da sind die Temperaturen am tiefsten): 1 Stunde (zwischen 7 und 8 Uhr). Arbeitszeit zu Mittag: 2-3 Stunden (meist müssen sie sich nach den unterschiedlichen Schulschluss-Zeiten richten). Fazit: Gaaanz warm anziehen!

Zeitungsverkäufer:

Ähnlich arm dran wie die Schülerlotsen: Bewegung gleich null. Arbeitszeit: abends etwa drei Stunden. Die Zeitungsverkäufer haben den Vorteil, dass sie sich irgendwo eine Thermoskanne hinstellen und ab und zu daraus schlürfen können. Fazit: Sie haben jetzt Ihr Trinkgeld wirlich verdient!