Österreich

Das sind die Menschen hinter der Corona-Helpline

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesundheits-Hotline 1450 sind in der Corona-Krise ganz besonders gefordert.

Heute Redaktion
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Wenn mitten in der Nacht der Bauch krampft oder plötzliche Grippesymptome auftreten, sind die Mitarbeiter der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 täglich rund um die Uhr zur Stelle.

Seit 18. März 2019 gibt es dieses kostenlose Service in Oberösterreich.

Doch gerade jetzt sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders gefordert, seit den ersten Tagen der Corona-Krise.

Mehr als 2.000 Anrufe beantworten sie derzeit pro Tag – ein Großteil der Anrufe betreffen natürlich das Corona-Virus.

Bei den 1450-Mitarbeitern handelt es sich um medizinisch besonders geschultes diplomiertes Personal. Sie stehen ausschließlich für medizinische Auskünfte zur Verfügung. Wir haben mit zwei gesprochen.

"Sind rund um die Uhr zur Stelle

"Wir sind täglich, rund um die Uhr zur Stelle", sagt Gerlinde Carruthers (29), die seit Beginn an bei der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 beschäftigt ist.

"Wir wollen den Menschen Sicherheit geben und sie in Gesundheitsfragen kompetent beraten", meint die in St. Ulrich bei Steyr lebende Rotkreuz-Mitarbeiterin.

"Da ich bereits am Aufbau von 1450 im Team war, bin ich Stress doch eher gewohnt. In Ausnahmesituationen wie der jetzigen Corona Krise, ist es schwer, Coping-Strategien (Bewältigungs-Strategien, Anm.) zu finden. Am besten hilft mir mein Team und die vielen Unterstützer. Das Gefühl, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, gibt viel Kraft."

Studenden der JKU helfen

Unterstützt werden die Mitarbeiter derzeit von vielen freiwilligen Helfern an den Telefonen, großteils Medizinstudenten der Johannes-Kepler-Universität. "Ich bin mit Begeisterung dabei", meint Moritz Kerbl-Knapp (23).

Der JKU-Student aus Neuhofen an der Krems studiert im 8. Semester Medizin und saß bereits sechs Mal freiwillig am 1450-Telefon. Aufgabe der freiwilligen Mitarbeiter ist es, die bei 1450 eingehenden Anrufe zu triagieren (das heißt abklären welche Art Notfall vorliege) und notwendige Rückrufe zu tätigen.

"Ich will mich sinnvoll für unsere Gesellschaft engagieren und gerade in Zeiten wie diesen für meine Mitmenschen da sein", so der Student.

Menschen sind dankbar

"Mir war von vornhinein klar, dass mein Engagement stressig wird. Wir sind gut eingearbeitet und verstehen uns als Team sehr gut. Das hilft. Wir machen auch immer wieder Pausen, um kurz durchzuschnaufen", sagt Kerbl-Knapp.

Das Feedback, das die beiden bekommen, ist durchwegs positiv: "Die Menschen sind froh, wenn sie bei 1450 auf kompetente Ansprechpartner treffen, die ihnen Sicherheit geben", sagen beiden unisono.