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Das sind die Probleme in den Deutschförderklassen

Seit dem Schuljahr 2018/19 gibt es in Österreich Deutschförderklassen für Schüler, die nicht gut genug Deutsch sprechen. Lehrer sind nicht überzeugt.

Heute Redaktion
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Das Lehrpersonal bewertet das Modell der Deutschförderklassen eher negativ.
Das Lehrpersonal bewertet das Modell der Deutschförderklassen eher negativ.
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Seit über zwei Jahren existieren in Österreich Deutschförderklassen. Hier werden Kinder und Jugendliche getrennt von den Mitschülern unterrichtet, die der Unterrichtssprache Deutsch noch nicht ausreichend folgen können. Wie in einer Studie der Uni Wien nun erhoben wurde, bewertet das Lehrpersonal das Modell weitgehend negativ.

Normaler Unterricht mit zusätzlicher Deutschförderung bevorzugt

80 Prozent der Befragten (rund 1.300 Lehrer und Lehrerinnen aus allen Bundesländern, ausgenommen Salzburg) würden Unterricht im Klassenverband mit zusätzlicher Deutschförderung bevorzugen. Besonders Lehrer, die in Deutschförderklassen unterrichten, sehen viele Probleme.

36 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer sehen das aktuelle Modell der Deutschförderklassen – mit Blick auf die sprachliche, persönliche und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler – als positiv bzw. eher positiv. Ein Modell hingegen, wo alle gemeinsam unterrichtet werden, wurde mit über 78 Prozent als positiv bzw. eher positiv bewertet.

Für die Studie des Zentrums für Lehrer*innenbildung der Universität Wien wurden 1.267 Lehrerinnen und Lehrer von Schulen, an denen es Deutschförderklassen bzw. Deutschförderkurse gibt, befragt.

Sprachvorbilder fehlen

Viele Lehrer gaben an, dass den Kindern und Jugendlichen Sprachvorbilder fehlen, das sei das größte Problem. So ist die jeweilige Lehrperson das einzige Vorbild. Das Potential gleichaltriger Sprachvorbilder bleibt damit ungenützt.

Gleichzeitig werde unter den Kindern in der Klasse ein "fehlerhaftes Deutsch" kultiviert. Weil in der Förderklasse Deutsch im Mittelpunkt steht, würden zudem andere Fächer vernachlässigt. Der Wechsel in die Regelklasse gestaltet sich somit schwierig.

Auch das Gemeinschaftsgefühl fehle den Schülern. "Sie werden ständig im Schulhaus herumgeschickt und haben dadurch mehr Stress als die anderen Kinder", gab eine Lehrperson an. Ein Nachteil sei zudem, dass die Deutschförderklassen nicht homogen seien – "vom Vorschulkind bis zum Drittklässler sind alle Schulstufen in meiner Klasse vertreten."

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