Welt

Neues Touristenparadies für echte Kommunisten

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un träumt von Hotels am Meer. Ein riesiges Strand-Resort steht kurz vor der Fertigstellung.

Heute Redaktion
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Satellitenbilder zeigen die rasanten Fortschritte des ausgedehnten Bauprojekts. Zuletzt wurde eine Wasserrutsche und ein Kino hinzugefügt, berichtete die renommierte Website "38 North". Die weiteren Höhepunkte des kommunistischen Urlaubsparadieses: ein Golfplatz, ein Kaufhaus, ein Aquarium, ein Indoor-Wasserpark, ein Kulturzentrum, ein Sanatorium, eine neue Brauerei und ein Seafood-Restaurant, für das vor der Küste eigens eine Meerestier-Zuchtanlage geplant ist.

Einen neuen Flughafen hat Wonsan bereits seit 2015. Inspiration holten sich die Nordkoreaner in Spanien, wo eine Delegation in Kims Auftrag vor zwei Jahren Urlauberhochburgen inspizierte, darunter Benidorm.

Machthaber Kim Jong Un überwacht den Fortschritt der Baustelle genau. Der Diktator, die Sommer seiner Kindheit offenbar in der Region verbrachte, besuchte die Anlage laut Staatsmedien dreimal im vergangenen Jahr. Er erteilte detaillierte Anweisungen, etwa für den Bau von Spielhallen, eines Stadiums und zur Stockwerk-Anzahl der Hotels. Die große Eröffnung soll im Oktober stattfinden, zum 74. Jahrestag der Gründung der herrschenden Arbeiterpartei.

Große Fortschritte

Die auf der Website "38 North" veröffentlichten Vorher-Nachher-Bilder vom Dezember zeigen, dass die meisten zuvor im Bau befindlichen Gebäude inzwischen fast fertig und neue Gebäude weit fortgeschritten sind. Die Region, bekannt unter dem Namen Wonsan-Kalma Küsten-Touristengebiet, liegt zwischen einem neuen Flughafen und der Ostküste Nordkoreas. Kleines Detail am Rande: Die Gegend wurde bis vor kurzem für Artilleriemanöver und Raketentests genutzt.

Der Tourismus

Nordkorea wird Angaben aus der Tourismusindustrie jedes Jahr von rund 100.000 Urlaubern besucht, die meisten von ihnen aus China. Pjöngjang veröffentlicht keine eigenen Statistiken zum Fremdenverkehr. Der Küstenort ist mit gut 2.400 jährlichen Sonnenstunden seit Jahren bevorzugtes Urlaubsziel der kommunistischen Elite.

Hier der offizielle Bericht des Staatsfernsehens in leicht verständlichem Nordkoreanisch:

Die TV-Sprecherin ist mittlerweile in Pension.

(GP)

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