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Das war einmal ein Gletscher

Seit 2006 hat der Pizol-Gletscher rund 90 Prozent seines Volumens verloren. Nun trugen Umweltaktivisten den Gletscher symbolisch zu Grabe.

Heute Redaktion
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Er thronte auf einer Höhe von rund 2.700 Metern – nun ist er so gut wie verschwunden: Der Pizol-Gletscher im Osten der Schweiz, nahe des Fürstentums Liechtenstein, ist abgeschmolzen.

Seit 2006 verlor er nach Angaben des Geologen Geologe Matthias Huss zwischen 80 und 90 Prozent des verbliebenen Volumens. Übrig bleiben "weniger als vier Fußballfelder". Oder wie es Alessandra Degiacomi von der Schweizer Vereinigung für Klimaschutz ausdrückt: Der Gletscher habe "so stark von seiner Substanz verloren, dass er aus wissenschaftlicher Sicht kein Gletscher mehr ist".

Dutzende Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten veranstalteten am Sonntag in schwarzer Trauerkleidung eine Gedenkveranstaltung für den verlorenen Gletscher. Seit 1850 seien in der Schweiz mehr als 500 Gletscher verschwunden, so Geologe Huss. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten mehr als 90 Prozent der insgesamt über 4.000 Gletscher in den Alpen abgeschmolzen sein.