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Dating-App für Impfgegner fliegt aus dem App Store

Die App Unjected soll gegen Apples Corona-Richtlinien verstoßen. Darum flog die Dating-Plattform jetzt aus dem App Store raus. Die Entwicklerin tobt.

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    "Wir kämpfen gegen Zensur", sagt die 27-jährige Shelby Thomson.
    "Wir kämpfen gegen Zensur", sagt die 27-jährige Shelby Thomson.
    Instagram

    Unjected heißt eine App, die auch als "Tinder für Impfgegner" bekannt ist. Über die Plattform können sich Menschen verabreden, die sich für "medizinische Autonomie und freie Meinungsäußerung" interessieren, heißt es von den Macherinnen, der 27-jährigen Shelby Thomson und der 37-jährigen Heather Pyle.

    Doch damit ist nun vorerst Schluss. Denn nach Google hat nun auch Apple entschieden, Unjected nicht mehr länger im App Store zum Download anzubieten. Die zwei Unternehmen begründen, dass die App gegen die Covid-19-Richtlinien verstoße. So wurde auf Unjected kürzlich ein Social-Feed aufgeschaltet. Über diesen wurden laut Google und Apple Fake-News zum Thema Covid-19 und Impfungen verbreitet. Etwa, dass es im Covid-19-Impfstoff Mikrochips habe oder der Impfstoff eine Biowaffe sei, schreibt Bloomberg.com.

    18.000-mal heruntergeladen

    Apple hatte Unjected beim ersten Überprüfungsprozess abgelehnt, dann aber die App für den Store doch zugelassen. Dies, nachdem die Entwicklerinnen Änderungen vorgenommen hatten, um den Covid-19-Richtlinien des Konzerns zu entsprechen. "Seither wurden jedoch wieder Änderungen vorgenommen, wodurch diese App erneut gegen die Richtlinien verstößt", erklärt ein Apple-Sprecher den Entscheid gegenüber Bloomberg.com.

    Hinter Unjected stecken zwei Mütter aus Hawaii. Ursprünglich kam die Dating-Plattform im Mai 2021 auf den Markt. Dies als direkte Reaktion auf die Ankündigung der Dating-App Tinder, dass neu der Impfstatus im Profil angezeigt werden kann. Unjected wurde laut der Analysefirma Apptopia rund 18.000-mal heruntergeladen.

    "Kampf gegen Zensur"

    Via Instagram kritisierten die Macherinnen den Entscheid der Tech-Konzerne. "Wir müssen unsere Stimme erheben. Wir kämpfen gegen die Zensur unserer Freiheiten und wir werden nicht aufhören", erklärt Shelby Thomson, eine der Gründerinnen der App auf Instagram nach der Löschung der App. Kurz darauf ist zudem auch der Instagram-Account der App verschwunden. Thomson hat nun bei Apple einen Einspruch gegen die Löschung der App im Store eingelegt.