David Cameron baut seine Regierung um

Der britische Außenminister William Hague hat am Montagabend überraschend seinen Rücktritt erklärt. Der 53-Jährige war eines der Schwergewichte in der Regierung von David Cameron, der mit einer größeren Kabinettsumbildung begonnen hat. Nachfolger im Außenministerium wird der bisherige Verteidigungsminister Philip Hammond.

"Heute Abend trete ich von meinem Amt des Außenministers zurück, um Vorsitzender des Unterhauses zu werden", erklärte Hague am Montagabend im Kurznachrichtendienst Twitter. Im kommenden Jahr wird er aus dem Parlament ausscheiden.

Hague war international das Gesicht Großbritanniens bei Krisen wie in Syrien und gestartet.

Erz-Europaskeptiker im Außenamt

Nachfolger Hagues wird der aktuelle Verteidigungsminister Hammond. Der 58-Jährige soll für Cameron die europapolitischen Kohlen aus dem Feuer holen: Er soll für ihn das Verhältnis Londons zur EU neu verhandeln. Mit Hammond hat Cameron für die knifflige Aufgabe ausgerechnet einen Erz-Europaskeptiker ausgesucht. Hammond hatte schon mehrmals klar gemacht, dass er einen Austritt seines Landes aus der EU einem Verbleib unter den bisherigen Bedingungen vorziehen würde.

Der konservative Premier plant eine umfassende Umbildung seiner Regierungsriege. Grund ist die Wahl 2015 und der Druck durch den EU-kritischen Parteiflügel. Cameron hat seinen Landsleuten versprochen, im Jahr 2017 ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union abzuhalten, sollten die Tories die Wahl kommendes Jahr gewinnen.