Szene

"The Hoff" feierte in Wien eine absolut geile Party

David Hasselhoff ist eine lebende Legende. Das wurde beim Konzert in der Wiener Stadthalle wieder eindrucksvoll bewiesen.

Heute Redaktion
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Es fällt schwer, jemandem ein Konzert des mittlerweile 67-jährigen Vollblut-Entertainers in Worten zu beschreiben. Denn es passiert hier so viel auf der emotionalen Ebene, das sich rational nicht erklären lässt. Am Donnerstag in der Stadthalle war wieder so ein Moment, den nur die ganz fassen können, die dabei waren.

Ersten, und das ist ein ganz wichtiger Punkt, geht man als Fan mit ganz anderen Erwartungen zu "Hoff", als dass man das bei anderen Künstlern tut. Es ist mehr ein Happening denn ein normales Konzert. Nirgendwo sonst kommen viele Fans verkleidet zu einer Show, wie bei David Hasselhoff. Auch die Wiener Stadthalle war voll von Mitch Buchannons und Michael Knights.

Wegbereiter TV-Erfolg

Die fiktiven Charaktere aus den TV-Shows "Baywatch" und "Knight Rider" waren es, die David Hasselhoff für Generationen zum Kult-Helden werden ließen. So ehrlich muss man sein, ohne den Fernseh-Erfolg wäre dem 1,93 Meter großen Entertainer die Musikkarriere wohl verwehrt geblieben.

Doch es kam anders und Hasselhoff wird von seinen Anhängern abgöttisch gefeiert und verehrt. Bereits um Viertel vor acht wurde es in der Halle dunkel, auf der Bühnenleinwand lief das schon von vorhergehenden Touren bekannte Intro eröffnet das Happening. Alle schauten gebannt nach vorne, doch der Star des Abends erhob sich auf einem Podest in der Hallenmitte über das Publikum und startete mit dem Whitesnake-Cover "Here I Go Again" souverän ins Set.

Großer Entertainer

Die Stimme von Hasselhoff hat wahrlich schon bessere Tage gesehen, an die von David Coverdale kommt er Lichtjahre nicht ran, das wurde jedoch durch seine Ausstrahlung mehr als nur wettgemacht. Und die Leute waren schließlich nicht hier, um einer Engelsstimme zu lauschen, sondern um Party zu machen. Und dieser Wunsch wurde ihnen in den kommenden zwei Stunden (die halbstündige Pause nicht eingerechnet) voll erfüllt.

The Hoff brannte ein Hitfeuerwerk ab, das Seinesgleichen sucht. Ganze 29 Songs standen auf der Setlist, bei fast allen davon wurde lautstark mitgesungen. Kein Wunder, sowohl die eigenen Titel wie "Everybody Sunshine", "Nightrocker", "True Surviver", "Wir zwei allein heut Nacht" und "Limbo Dance" gehören ebenso zum immateriellen Weltkulturerbe wie Mitsing-Klassiker wie "Mit 66 Jahren", "Country Roads", "Sweet Caroline" und "Sugar Sugar".

Höhepunkt der Sonderklasse

Wie gesagt, keiner der Konzertbesuche erwartete sich musikalische Höhenflüge. Mann hoffte auf gute Party-Stimmung und die wurde perfekt geboten. Am Schluss gab es mit "Crazy For You", "Limbo Dance" und "Looking For Freedom",dem Song, der für den Mauerfall verantwortlich ist, noch einen Höhepunkt der Sonderklasse.

Die Leute wollten ihr Idol nicht und nicht gehen lassen, also wurde "Looking For Freedom" noch einmal gespielt. Als dann schon alle Musiker von der Bühne gegangen waren ließ über die PA die Ballade "Du". Hasselhoff kam ganz gerührt noch einmal nach vorne, griff das Mikrofon und sang den Titel mit dem Publikum zum Abschied.

Slice of heaven

Dass er Österreich seit Jahren im Herzen verbunden ist, ließ der 67-Jährige zwischen den Liedern in seinen Ansagen immer wieder durchblicken. Als er zum ersten Mal hier war, erzählte er, fuhr er mit seinem Vater durch die Berge und sie sangen Lieder aus dem Musical "Sound of Music". Mehr wusste er nicht über Österreich, so die Erklärung. Doch es gab in dem kleinen Land so viel zu entdecken und mittlerweile wisse er, dass die Alpenrepublik ein "slice of heaven" sei.

Er überlege sogar, sich ein Haus in Salzburg zuzulegen, sagte er unter großem Jubel. Es wird mit Sicherheit nicht das letzte Mal gewesen sein, dass David Hasselhoff in Wien auf einer Bühne gestanden hat. Denn auch wenn ihm der Erfolg als Musiker in seiner Heimat großteils verwehrt geblieben ist, in Europa ist er zu Recht ein Superstar. Für immer.