Wirtschaft

dayli-Chef: "Es gab keinen Geldkoffer"

Heute Redaktion
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Eine neue Version zu dem ominösen Diebstahl von einer Million Euro erzählte dayli-Geschäftsführer Rudolf Haberleitner am Donnerstag in der "ZIB2".

Eine neue Version zu dem erzählte dayli-Geschäftsführer Rudolf Haberleitner am Donnerstag in der "ZIB2".

Diese Geschichte wird immer verworrener: Bis jetzt hatte es geheißen, Haberleitner habe einem Investor in einem Geldkoffer 1 Million Euro als Vorauszahlung übergeben, damit dieser 20 Mio. Euro investiert. Allerdings soll der "Investor" mit dem Geldkoffer verschwunden sein. So wurde es bisher kolportiert - Haberleitner selbst gab sich dazu verschlossen.

In der "ZIB2" meinte er nun, es habe gar keinen Geldkoffer gegeben. Vielmehr sei es zu einem Betrug gekommen. Mehr dürfe er dazu nicht sagen, das habe ihm der Chefermittler gesagt. Trotz Nachfrage wollte Haberleitner nicht verraten, ob das verlustig gewordene Geld sein Privates oder jenes von daily war.

dayli-Chef will Filialen erweitern

Weiters erzählte der Eigentümer den überraschten Zusehern, dass er bis zum Jahr 2016 die Zahl der Filialen von derzeit 783 auf 1.300 erhöhen wolle - und das, obwohl Ware fehlt, die und die Mitarbeiter auf ihr Junigehalt und ihr Urlaubsgeld warten: "Die Suche nach Investoren geht voll weiter." Haberleitner hofft auf Mittel von privaten Geldgebern, von den Banken werde es - wie schon bisher - kein Geld geben.

Aufhorchen ließ er mit der Aussage "wir hätten die Gehälter bezahlen können, auch den 13.". Auf die Frage warum er es dann nicht getan hat meinte Haberleitner, seine Anwälte hätten ihm abgeraten weil ihn sonst Gläubiger wegen Bevorzugung klagen hätten können. So kommt nun die Allgemeinheit für die ausstehende Entlohnung auf.

Beratung für Mitarbeiter

Seit Donnerstag kontrolliert ein Masseverwalter den Betrieb von dayli. Für die mehr als 3.300 Mitarbeiter der

Handelskette stehen nun Insolvenzstiftungen und Beratung, etwa eine Hotline, zur Verfügung, unterstrich Sozialminister Rudolf Hundstorfer unmittelbar nach der Konkurseröffnung. Außerdem warnte der Minister die Mitarbeiter vor einer übereilten Kündigung: "Wer verfrüht austritt, kann um Ansprüche wie Abfertigungen umfallen".