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Kopf der Vergewaltiger-Bande stellt sich Polizei

Nach der Vergewaltigung mehrerer Schülerinnen durch eine Bande in Deutschland hat sich der 18-jährige "Kopf" bei der Polizei gestellt.

Heute Redaktion
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Dean Martin L. hat sich der Polizei gestellt.
Dean Martin L. hat sich der Polizei gestellt.
Bild: Polizei Deutschland

Die Polizei hatte fieberhaft nach dem mutmaßlichen Kopf einer Vergewaltiger-Bande gesucht – und dann spazierte Dean Martin L. am Donnerstag einfach in eine Polizeiwache.

Wie die deutsche "Bild" berichtet, stellte sich der 18-Jährige um 18.33 Uhr bei der Polizeiwache Süd in Gelsenkirchen im Beisein seines Rechtsanwalts.

Komplizen in Untersuchungshaft

Die Vorwürfe: Gemeinsam mit seinen vier Freunden im Alter von 16 und 23 Jahren soll Dean Martin L. in Essen und Gelsenkirchen mehrere junge Mädchen unter einem Vorwand in abgelegene Gegenden gelockt haben.

Dort setzte die Bande ihre Opfer unter Druck und nahm "sexuelle Handlungen an ihnen vor", so die Polizei. Die Behörden konnten bereits drei Tatverdächtige ausforschen und festnehmen – sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe: Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Ein 16-Jähriger kam aus Altersgründen auf freien Fuß, gegen ihn wird aber weiterhin ermittelt.

"Mehr Opfer als Täter"

"Mein Mandant hat sich freiwillig am Abend bei der Polizei in Gelsenkirchen gestellt. Er ist offenbar mehr Opfer als Täter", so der Anwalt gegenüber "Bild". Man müsse erst Akteneinsicht nehmen, um zu erfahren, wie es genau zu den Vorwürfen kommen konnte, und werde sich danach äußern.

Der Verdächtige wurde am Donnerstag nicht mehr einvernommen, muss die Nacht in Gewahrsam der Polizei verbringen.

Seine Familie stellt sich hinter Dean Martin L.: "Wir können uns das einfach nicht vorstellen, er hatte immer Freundinnen, er hätte so etwas überhaupt nicht nötig", so ein Verwandter gegenüber "Bild". Die Person befürchtet, dass der Teenager von den anderen Tätern unter Druck gesetzt wurde oder sich ein Mädchen rächen wolle. Aber: Laut Polizei geht aus Chat-Verläufen hervor, dass die Taten geplant und offenbar auch durchgeführt wurden.

(red)