Österreich

Defizit stoppt "Airmed 2"!

Heute Redaktion
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Nach 15 Monaten engagierter Arbeit und mehr als 600 Einsätzen wird der Salzkammergut-Rettungshelikopter Airmed 2 ab heute auf dem Boden bleiben. Betreiber Primar Günther Schamp stellt den Betrieb am Standort Scharnstein ein, nennt die Kosten als Hauptgrund: Allein der Helikopter kostete pro Monat 90.000 Euro!

Schon beim Start des Projekts des burgenländischen Primars vermutete kein Kenner der Szene ein Happy End: Bevor Airmed 2 überhaupt zum ersten Einsatz im Juni 2009 starten durfte, musste Schamp sich mit dem Roten Kreuz abkämpfen. Die Organisation verzichtete wochenlang auf die Dienste der fliegenden Intensivstation, weil angeblich wichtige Genehmigungen nicht vorgelegt worden waren. Als dieser Streit nach langem Hin und Her doch beigelegt wurde, kam Ende des Jahres der nächste Schock: Primar Schamp durfte seine BO 105-Helikopter nicht mehr starten lassen: veraltet, zu wenig Leistung, ausrangiert!

Deshalb musste er eine neue Maschine anschaffen. Eine EC 135 war leistungsstark genug, um keine Gesetze für das Retten von Leben brechen zu müssen. Nur: Der Helikopter verschlang pro Monat allein 70.000 bis 90.000 Euro an Leasingkosten. Bei einem Herzinfarkt bekam die Firma maximal 945 Euro, bei Verkehrsunfällen 1800. Das war nicht mehr finanzierbar, bedauert Schamp. Robert Loy