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Deix stimmt sich mit Papst-Buch auf Ostern ein

Heute Redaktion
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Bild: Ecowin Verlag

Seine Bilder von dicken Menschen sind längst legendär. Rechtzeitig zu Ostern bringt Manfred Deix auf 80 Seiten Bilder von Papst Benedikt XVI. und Co. heraus. "Der heilige Deix" heißt das "Ostergeschenk an die Kirche".

Seine Bilder von dicken Menschen sind längst legendär. Rechtzeitig zu Ostern bringt Manfred Deix auf 80 Seiten Bilder von Papst Benedikt XVI. und Co. heraus. "Der heilige Deix" heißt das "Ostergeschenk an die Kirche".

Zeichnungen über Gott und die Welt, Kirche und Klerus, Päpste und Priester sind vertreten. Das im Ecowin-Verlag erscheinende Buch ist nahezu tagesaktuell, es reicht bis zum überraschenden Rücktritt von Benedikt XVI. und der Suche nach einem Nachfolger. Nur Franziskus hat es nicht mehr ins Buch geschafft.

Am Donnerstag signiert Manfred Deix in der Buchhandlung Thalia W3 auf der Landstraßer Hauptstraße 2a/2b um 17 Uhr sein neues Buch.

Deix über den Papst und Schönborn

War "Der heilige Deix" schon länger geplant oder ist das Buch ein Schnellschuss aus aktuellem Anlass?

Manfred Deix: Es war ein Schnellschuss, weil die Papstwahl anstand und Ostern kommt. Es ist mein Osterhaserl, mein Ostergeschenk an die Kirche.

Man vermisst den neuen Papst Franziskus.

Deix: Der ist sich fürs Buch nicht mehr ausgegangen.

Sein Vorbild predigte ja nicht nur die Armut, sondern sprach auch mit den Tieren. Da sieht man ja förmlich schon ein paar künftige Deix-Bilder vor sich...

Deix: Gut, dass Sie mich darauf bringen. Natürlich, er hat ja mit den Tieren geplaudert! Vielen Dank für die Idee.

Einen Papst Schönborn hätten Sie bereits im zeichnerischen Repertoire gehabt.

Deix: Der wäre, glaube ich, etwas zu fad gewesen. Ich weiß ja nicht, was der jetzige Papst alles an Events bringt, aber Schönborn ist einer, der sich am Riemen reißt und sich nichts anmerken lässt. So ein Pokerface, immer freundlich und ernst. Der ist kein Bringer. Bis jetzt bin ich mit der Wahl sehr zufrieden.

Warum die Kirche so bleiben soll wie sie ist

Wobei auch die Wahl selbst und die Amtseinführung einiges an Spektakel geboten haben.

Deix: Dieses wuselnde Heer von tausenden rotgekleideten, verkleideten Generaldirektoren eines Weltkonzerns - für mich hat das richtig bedrohlich ausgeschaut. Wie geht es da dem kleinen Pfarrer am Land, wenn er das sieht? Er hat die Drecksarbeit, muss sich um die armen, kranken Leute kümmern, die seine Hilfe brauchen, und dort ist der große Almauftrieb. Dort sind alle, die es zu etwas gebracht haben in der Branche. Mir gefällt das gut. Ich sehe das sehr gern, weil es so entlarvend ist. Ich finde: Die Kirche soll so bleiben. Ich muss ja auch von etwas leben...

Ein Kirchenreformer, der alles auf den Kopf stellt, wäre Ihnen also nicht recht?

Deix: Aber kommt doch überhaupt nicht in Frage! Der wäre mein Todfeind. Alles, was an Reformen käme, wäre für mich ruinös. Ich will die Klemmis, diese verspannten, verklemmten, finster blickenden Pfarrer. Sie sollen so bleiben, wie sie sind. Da bieten sie am allermeisten.

Deix über sein Verhältnis zur Kirche

Wie sieht es mit Ihren persönlichen Erfahrungen mit der katholischen Kirche aus?

Deix: Ich musste jeden Sonntag in die Kirche gehen. Das wollten meine Eltern so. Ich habe mich dort zu Tode gelangweilt und diesem Treiben immer eher befremdet zugesehen. Ich fand dieses ganze Getue und Geschwafel unglaubwürdig von vorne bis hinten. Meine Eltern hatten nämlich damals in Böheimkirchen ein Wirtshaus. Am Abend sind hin und wieder die Pfarrer zu uns gekommen, haben gegessen und Karten gespielt. Das hat sie auch sympathisch gemacht. Und wenn sie angesoffen waren, haben sie hin und wieder mit den Frauen am Tisch zu fußeln versucht. Ich hab das mit Kulleraugen beobachtet.

Deix über Krenn

Im Buch findet sich auch ein Foto, wo Sie in fröhlicher Eintracht mit Bischof Kurt Krenn am Tisch sitzen.

Deix: Die Zeitschrift "News" hat das damals arrangiert, die haben mich quasi als Antichristen mit dem Krenn zusammengespannt und wollten wissen, was da herauskommt. Zu meiner Überraschung hat er sich als besonders lustiger und netter Mensch herausgestellt. Er hat nichts Verklemmtes gehabt. Wir haben ein bisschen getrunken und gescherzt. Es war eine überraschend angenehme Begegnung.

Deix über die Wahlen

Freuen Sie sich als Zeichner auf die vielen neuen Gesichter, die die vielen Neuwahlen heuer bringen könnten?

Deix: Die sind leider alle so fad, zu gebügelt, zu geschniegelt, zu durchschnittlich. Je schiacher, je widerlicher, je unsympathischer die Neuen sind, desto lieber sind sie mir. Die mag ich. Denn die geben zeichnerisch was her. Die können gar nicht schiach genug sein. Ein Monster wäre mir das Liebste. Das wäre mein Kandidat.

Am Donnerstag signiert Manfred Deix in der Buchhandlung Thalia W3 auf der Landstraßer Hauptstraße 2a/2b um 17 Uhr sein neues Buch "Der heilige Deix" Ecowin Verlag, 80 S., 14,95 Euro