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Deleted Scenes: So verstehen Sie diese Filme

Heute Redaktion
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Neben dem Audiokommentar sind "Deleted Scenes" das beste Feature, das DVDs zu bieten haben. In manchen Fällen lässt der entfernte Part den Film in einem gänzlich anderem Licht erscheinen. Folgende fünf Filme machen eindeutig mehr Sinn, wenn man die "Deleted Scenes" in Betracht zieht.

Neben dem Audiokommentar sind "Deleted Scenes" das beste Feature, das DVDs zu bieten haben. In manchen Fällen lässt der entfernte Part den Film in einem gänzlich anderem Licht erscheinen. Folgende fünf Filme machen eindeutig mehr Sinn, wenn man die "Deleted Scenes" in Betracht zieht.

"Star Trek" (2009)

In J.J. Abrams Neuverfilmung der Kult-Serie reist ein schwerbewaffnetes romulanisches Bergbauschiff per Wurmloch in der Zeit zurück, um Spocks () dient.

Die Romulaner sind mit Technologie aus der Zukunft ausgestattet und dadurch praktisch unbesiegbar. Dennoch gehen sie nicht einfach auf Vulkan los, sondern warten geduldig, bis die ältere Version von Spock () durch dasselbe Wurmloch geflogen kommt. Er soll mitansehen, wie seine Heimatwelt untergeht.

Fragt sich nur, was in den über zwei Jahrzehnten passiert, die der alte Spock benötigt, um anzukommen. Warten die Romulaner untätig vor dem Wurmloch? Unternehmen sie keine Streifzüge, um die Mannschaft zu ernähren oder zumindest vor dem Langeweile-bedingten Wahnsinn zu schützen? Bleiben sie tatsächlich unentdeckt? Diese Geschichte hat eindeutig eine Lücke...

Die Erklärung: Wie eine geschnittene Szene verrät, werden die Romulaner von den Klingonen gefangengenommen und kommen erst kurz vor Spocks Ankunft wieder frei...

"Der König der Löwen"

Der junge Löwe Simba verliert seinen Vater, fühlt sich für dessen Tod verantwortlich und verlässt daher das Rudel. Sein Onkel, der Bösewicht Scar, der die Tragödie in Wirklichkeit herbeigeführt hat, wird zum König der Savanne. Jahre später taucht Simbas alte Spielgefährtin Nala wie aus dem Nichts auf und überzeugt den totgeglaubten Simba, mit ihr zurückzukehren.

Im Film wird die Begegnung zwischen Nala und Simba dadurch erklärt, dass es die Löwin auf der Suche nach Nahrung zufällig in die entlegen Ecke Afrikas verschlägt, in der Simba lebt. Die Szene würde viel mehr Sinn ergeben, wüsste man, dass Nala selbst ins Exil gezwungen wurde.

Ein kompletter Song () wurde aus "Der König der Löwen" entfernt, der das Szenario erklärt. Scar macht Nala ungebührliche Avancen, die mit sexueller Belästigung gleichzusetzen sind. Nala flüchtet daher und durchstreift die Savanne auf der Suche nach einer neuen Bleibe - und folgt so unwissentlich Simbas Weg.

) experimentiert mit einer schwarzen Flüssigkeit aus besagtem Lager an den Espeditionsteilnehmern, wodurch (über Umwege) am Ende ein Alien (in der Version von HR Giger) entsteht.

In Ridley Scotts "Prometheus" gibt es einige Stellen, die weder logisch noch nachvollziehbar erscheinen. Unklar bleibt beispielsweise, warum David sich plötzlich gegen die Menschen wendet. In einer geschnittenen Szene wird sein Verhalten erklärt: David wurde der Auftrag einprogrammiert, bei der Entdeckung von "game-changing technology" (grob übersetzt: "revolutionäre Technologie") mögliche Zeugen - also das Forscher-Team - aus dem Weg zu räumen.

Woher weiß David, dass es sich bei der schwarzen Flüssigkeit um eine solche Technologie handelt? In einer weiteren geschnitten Szene wird erklärt, dass der Expeditionssponsor Peter Weyland (Guy Pearce) von Anfang an auf der Suche nach dieser Flüssigkeit ist, da er meint, die Bewohnbarkeit des Planeten Erde sei auf ihre Wirkung zurückzuführen.

. Seltsam ist darüber hinaus, dass die Bombe zwar nur wenige Kilometer außerhalb Gothams explodiert, der tödliche Fallout aber völlig ausbleibt.

Ein einziger Satz, der aus dem Film gestrichen wurde, hätte Klarheit verschafft - Miranda Tate () stellt klar: "No radiation, no fossil fuels ..." ("Keine Strahlung, keine fossilen Brennstoffe...").Auch wenn die Waffe die zerstörerische Kraft mehrerer Atombomben besitzt, ist also kein Fallout zu befürchten. Warum der es nicht in den fertigen Film schaffte, weiß wohl nur Christopher Nolan allein.

"Blade Runner"

Ridley Scott hat nicht nur an der Kino-Fassung von "Prometheus" herumgeschnipselt. Aus "Blade Runner" - einem der berühmtesten Filme aus dem Science-Fiction-Genre - entfernte er eine Szene, die gerade mal 30 Sekunden dauert, den Film aber völlig verändert.

Als "Blade Runner" werden im Film Exekutivbeamte bezeichnet, die entlaufene Androiden (Replikanten genannt) aufspüren und unschädlich machen. Rick Deckard () übt diesen nicht ungefährlichen Job aus und muss durch ihn fast sein Leben lassen. Zudem verliebt er sich in Replikantin, mit der er am Ende davonläuft. Zuvor erhält er von seinem Kollegen Gaff (Edward James Olmos) jedoch noch ein kleines Origami-Einhorn.

Fans des Sci-Fi-Klassikers rätselten lange über die Bedeutung des Einhorns. Vielmehr beschäftigte sie allerdings die Frage, ob Deckard möglicherweise selbst ein Android (und Gaff sein Strippenzieher) sein könnte. In einer knapp halbminütigen Szene, die Scott aus der Kino-Fassung von "Blade Runner" schnitt, später aber in den Director's Cut einbaute, wird der Ursprung des Einhorns erklärt: Deckard träumt von dem Fabelwesen. Dass Gaff ihm schließlich ein Origami-Einhorn schenkt, deutet an, dass er Deckards Träume "lesen" kann, es sich bei Deckard also tatsächlich um einen Replikanten handelt.