Österreich

Delogierte droht Frau (32) mit Mord

Heute Redaktion
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Bild: ORF/ Am Schauplatz Gericht

Showdown bei einem seit 2011 laufenden Erbschaftsstreit: Als Renate S. (66) nach über 60 Jahren aus dem Haus ihrer Ziehmutter delogiert werden soll, brennen der Seniorin alle Sicherungen durch.

Seit ihrer Kindheit lebte Renate S. mit ihrer Ziehmutter in dem Wohnhaus in der Karl-Schwed- Gasse (Liesing). Zum Schluss war das Verhältnis der beiden so schlecht, dass die Hausbesitzerin 2011 eine Räumungsklage einbrachte. Doch die Dame starb vor dem ersten Gerichtstermin. Aus dem Schneider war S. dennoch nicht: In den letzten Jahren ihres Lebens hatte ihre Ziehmutter eine Freundschaft zu einem Rettungsfahrer aufgebaut. Er brachte sie regelmäßig ins Spital, mähte den Rasen, kümmerte sich um die Seniorin. Schließlich erbte er das Haus.

Der folgende Rechtsstreit ging bis zum Obersten Gerichtshof. Renate S. verlor, sollte vergangenen Mittwoch um 7 Uhr zwangsdelogiert werden. Die Situation eskalierte vor laufender Kamera: "Sie hat nicht damit gerechnet, dass sie wirklich ausziehen muss", so ORF-Redakteurin Maria Zweckmayr, die den Fall für "Am Schauplatz Gericht" seit zwei Jahren verfolgt.

Als der neue Besitzer mit Gattin (32) und Exekutor kam, schrie die Seniorin (66) die Frau an: "Dass i di’ umbring, dafür hab’ ich immer noch genug Zeit!" Die Polizei schritt ein, führte die Pensionistin ab. "Sie ist reuig, wird wegen gefährlicher Drohung angezeigt. Nachdem sie rechtmäßig eine Pistole samt Munition besitzt, wurde ein vorläufiges Waffenverbot gegen sie ausgesprochen", erklärt Polizeisprecher Christoph Pölzl