Österreich

Demo: Traktoren und Milchsee mitten am Ring

Heute Redaktion
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Ab 1. April 2015 gilt nach insgesamt 37 Jahren in der EU keine Obergenze mehr für die Milchproduktion - die "Milchquote" fällt! Daher warnte die IG Milch am Dienstag mit einem Protestzug um die Wiener Ringstraße vor "Milchseen" und "Butterbergen".

Ab 1. April 2015 gilt nach insgesamt 37 Jahren in der EU keine Obergenze mehr für die Milchproduktion - die Milchquote fällt! Daher warnte die IG Milch am Dienstag mit einem Protestzug um die Wiener Ringstraße vor "Milchseen" und "Butterbergen".

Rund 200 Teilnehmer und 50 Taktoren zogen am Dienstag in einem Trauermarsch inklusive Sarg einmal rund um den Wiener Ring. Der Grund für die Demonstration ist der Wegfall der Milchquote ab dem 1. April 2015, die bisher in der Europäischen Union 37 Jahre lang die Obergenze für die Milchproduktion darstellte. Damit wurde das Überangebot an Milch und Milchprodukten eingedämmt und der Marktpreis stabilisiert.

Warnung vor Überschuss

Die heimischen Bauern sind sich über den Wegfall der Milchquote uneinig. Der Bauernbund sieht darin "eine Chance" und die Landwirtschaftskammer hält die Milchbauern bestens vorbereitet. Für Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter bietet China rechtzeitig zum Auslaufen der Milchquote neue Exportchancen. Österreichische Unternehmen können ab sofort deutlich mehr Käse und Milchprodukte nach China liefern als bisher. Die IG Milch hingegen warnt in der Demo vor einem "Milchsee".

Am Dienstagnachmittag wurde vor dem Haus der Europäischen Union ein riesiger Pool mit Milch befüllt und darin gebadet. Der See gilt als Symbol für die zu erwartenden Überschüsse. Dem Landwirtschaftsministerium wurde eine riesige Kunststoffkuh "zum selber melken" übergeben. Als Abschluss wurde ein Sarg, der die 37 Jahre Milchquote darstellte, in der Säulenhalle des Parlaments zu Grabe getragen.