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Demonstranten werden mit Contact-Tracing verfolgt

Um mehr über die Organisation und die Hintergründe der Demonstranten zu erfahren, setzt Minnesota auf Contact-Tracing. Ein Großteil des Chaos soll demnach von Auswärtigen angerichtet werden. Eine Analyse von CNN widerspricht.

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Die Proteste in den USA dauern an.
Die Proteste in den USA dauern an.
epa

Nachdem der unbewaffnete George Floyd von Polizisten getötet wurde, kam es in vielen Städten in den USA zu massiven Ausschreitungen, die bis jetzt andauern. Um die Proteste in den Griff zu bekommen, greifen die US-Behörden teils zu drastischen Mitteln. Wie die amerikanische News-Plattform BGR berichtet, sollen die Demonstranten im Bundesstaat Minnesota per Contact-Tracing überwacht werden.

Der Sicherheitskommissar von Minnesota, John Harrington, erklärte an einer Pressekonferenz, man habe damit begonnen, die Daten der verhafteten Demonstranten auszuwerten und ein Informations-Netzwerk zu schaffen. Ziel sei es herauszufinden, wer die gewalttätigen Demo-Teilnehmer sind, welchen Gruppierungen sie angehören und wie sie untereinander vernetzt sind. Wie diese Daten genau ausgewertet werden, erläutert Harrington nicht. Man gehe dabei aber ähnlich vor wie bei der Rückverfolgung von Corona-Fällen und setze auf Contact-Tracing.

Woher kommen die Demonstranten?

Tim Walz, Gouverneur des Bundesstaats, sagte am Samstag vor Reportern, circa 80 Prozent der zerstörerischen Chaoten würden nicht aus Minnesota stammen. Dieser Ansicht ist auch der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey. Über die Demonstranten sagte er: "Sie kommen größtenteils von außerhalb der Stadt und der Region, um alles zu plündern, was wir in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben."

Eine Analyse von CNN zeigt ein anderes Bild. Demnach sind 80 Prozent der Leute, die im Zusammenhang mit den Protesten zwischen Donnerstag und Samstag ins Gefängnis gebracht wurden, aus Minnesota. CNN stützt sich auf Daten des Sheriff’s Office in Hennepin County, in welchem auch Minneapolis liegt. Da es sich bei den Daten um die Anzahl Eintritte ins Gefängnis handelt, sind dabei jedoch nicht zwangsläufig alle verhafteten Demo-Teilnehmer mit inbegriffen.

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    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben rund 1600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington verlegt, um die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt angesichts der anhaltenden Proteste bei Bedarf unterstützen zu können.
    Reuters
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