Österreich

Demos: Beide Seiten feiern sich als Sieger

Heute Redaktion
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Nach der Demonstration der Identitären und mehreren Gegenveranstaltungen am Samstag, bei denen es zu Ausschreitungen und Festnahmen kam, sehen sich beide Seiten als Sieger. Während die Offensive gegen Rechts die Blockade des Zugs der Rechten feierten, behaupteten die Identitären: "Wir sind durchgekommen".

Nach der Demonstration der Identitären und mehreren Gegenveranstaltungen am Samstag, bei denen es zu kam, sehen sich beide Seiten als Sieger. Während die Offensive gegen Rechts die Blockade des Zugs der Rechten feierten, behaupteten die Identitären: "Wir sind durchgekommen". Die Identitären sprachen von über 800 Teilnehmern, die Offensive gegen Rechts zählte nur 200 Identitäre.

"Über 800 Teilnehmer (laut Polizei 1.000) kamen zum Urban-Loritz-Platz in Wien, um mit ihnen gegen den Großen Austausch und die Integrationslüge zu demonstrieren", teilten die Identitären nach den Demonstrationen mit. "Die Linksextremen" hätten mit brutaler Gewalt versucht, "das Demonstrationsrecht zu untergraben".

Aufgrund des Einsatzes der Polizei und des Muts der Teilnehmer sei man "durchgezogen". Dass als eigentliches Ziel des Protests das Schloss Schönbrunn geplant gewesen war, verschwieg man jedoch.

Auf der offiziellen Facebook-Seite berichteten die Identitären von gefährlichen Situationen und einem Verletzten: "Böller die auf uns geworfen wurden explodierten direkt neben Mädchen und älteren Demoteilnehmern. Steine und Glasflaschen trafen Patrioten an den Kopf. Ein Teilnehmer aus der Steiermark brach blutend zusammen und wird in diesem Moment noch im Spital behandelt."

"Wir sind im Geiste bei den verletzten Patrioten, die in diesem Moment im Krankenhaus liegen. Sie sind für uns alle auf die Straße gegangen", schrieben die Identitären auf Facebook und warben gleich darunter für ein PayPal-Spendenkonto.

Offensive gegen Rechts: "Voller antifaschistischer Erfolg"

Die Offensive gegen Rechts wertete die Gegenveranstaltung als "vollen antifaschistischen Erfolg". 1.200 (Laut Polizei 1.000) Antifaschisten seien nur 200 Identitären gegenüber gestanden.

"Wir haben heute wieder einmal gezeigt, dass Wien unsere Stadt ist. Das zeigten auch die spontanen Solidarisierungen der AnwohnerInnen, die uns auf der ganzen Strecke begegnet sind", sagte Käthe Lichtner, Sprecherin der Offensive gegen Rechts.

"Die Identitären wollten erst durch Ottakring, dann durch Rudolfsheim-Fünfhaus und dann den Gürtel entlang nach Schönbrunn gehen. Geschafft haben sie eine U-Bahnstation von Burggasse bis Westbahnhof in zwei Stunden", sagte Lichtner. Im Gegensatz zu den Identitären übte Lichtner harte Kritik an der Polizei, die versucht hätte, den Rechtsextremen den Weg frei zu räumen. "Massiver und flächendeckener Einsatz von Pfefferspray und eine absurde Eskalationsstrategie waren wieder einmal an der Tagesordnung."