Wien

Demos von Antifa und Identitären am Samstag Tür an Tür

Am Samstag kommen sich in Wien Demonstrationen der Antifa und einer Nachfolgeorganisation der Identitären Bewegung gefährlich nahe.

Leo Stempfl
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Am 6. März gab es eine ähnliche Demo unter dem Titel "Asyl in Not"
Am 6. März gab es eine ähnliche Demo unter dem Titel "Asyl in Not"
Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

Am Samstag, dem 3. Oktober, findet in Wien eine Großdemo unter dem Motto "Wir haben Platz" statt. Diese startet um 14.00 Uhr am Karlsplatz und wird von der Volkshilfe und der Plattform für eine menschliche Asylpolitik organisiert. Die Demonstration, bei der Tausende Teilnehmer erwartet werden, zieht im Anschluss über den Schwarzenbergplatz und Ring zum Heldenplatz, wo ein von Puls4 unterstütztes Filmscreening stattfindet.

Nun wurde direkt neben dem Endpunkt der Demo für Menschenrechte eine andere Kundgebung angemeldet. Diese stammt von der Bürgerbewegung "Die Österreicher". Dahinter stecken Personen, die vor allem für die "Identitäre Bewegung Österreich" aktiv waren und sind, denn Mitbegründer Martin Sellner tritt als Bundesleiter Stv. auf, Identitären-Aktivist Jakob Gunacker fungiert als Bundesleiter.

Auf ihrer Website ist von dem als rechtsextrem eingestuften Begriff "Bevölkerungsaustausch" oder einer "Ersetzungsmigration" zu lesen. Um 16.00 Uhr, also etwa zu der Zeit, an der die Großdemo am Heldenplatz eintreffen sollte, ruft die Gruppe deswegen auf: "Wehrt euch!". Auch Martin Sellner fordert in seinem rund 60.000 Teilnehmer umfassenden Telegram-Channel zur zahlreichen Teilnahme auf.

Antifa mit Gegenkundgebungen zur Gegenkundgebung

Diese "Provokation" veranlasste Gruppen antifaschistischer Aktivisten nun dazu, selbst mehrere Gegenkundgebungen zu der Veranstaltung der "Die Österreicher" anzumelden. Diese finden in unmittelbarer Nähe zum Treffpunkt zwischen Josefsplatz und Michaelerplatz statt und sollen den "Aufmarsch blockieren, sabotieren und entgegentreten".

"Linksterroristen haben zu Störungen und Blockaden aufgerufen", heißt es dazu aus den Reihen der identitären Tarnorganisation. Beide Gruppen haben sich dem friedlichen Protest verschrieben und wollen sich nicht provozieren lassen. Ob es zu einem Aufeinandertreffen der politischen Lager kommt, wird sich im Verlaufe des späten Nachmittages zeigen.