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Depardieu will auch noch belgischen Pass

Heute Redaktion
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Bild: Steffen Schmidt (Keystone)

Nationen-Chaos bei Filmstar Gerard Depardieu: Der Schauspieler sieht sich trotz seines neuen russischen Passes weiter als Franzose - will nun aber offenbar auch die belgische Staatsbürgerschaft erwerben.

"Ich habe einen russischen Pass, aber ich bin Franzose und ich werde sicherlich auch die doppelte belgische Staatsbürgerschaft haben", sagte der 64-Jährige am Montagabend dem Sportsender "L'Equipe 21" am Rande der Gala zur in Zürich.

Depardieu hatte am Samstag in Russland seinen neuen russischen Pass in Empfang genommen, nachdem ihm Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag die hatte. Seinen französischen Pass könnte der 64-Jährige damit theoretisch ablegen - seine Äußerung vom Montagabend legt aber nahe, dass er dies nicht vor hat. Sollte er nun auch belgischer Staatsbürger werden, hätte er drei Nationalitäten.

Im Dezember war bekannt geworden, dass Depardieu sich in einem belgischen Dorf ein Haus gekauft hat, um den ausgelöst.

Die Annahme des russischen Passes habe nichts mit einer Steuerflucht zu tun, beteuerte Depardieu am Montagabend. "Wenn ich vor dem (französischen) Fiskus hätte fliehen wollen, hätte ich es schon vor langer Zeit getan", sagte der Obelix-Darsteller zu L'Equipe 21. In Russland gilt ein einheitlicher Steuersatz auf Einkommen von 13 Prozent.

Ärger wegen Alkohol am Steuer

Der Schauspieler hat auch mit der französischen Justiz Ärger: Er sträubt sich gegen einen Gerichtstermin wegen einer Trunkenheitsfahrt in Paris und beantragte eine Verschiebung der auf Dienstag angesetzten Anhörung, was die Staatsanwaltschaft aber ablehnte. Anwalt Eric de Caumont sagte, der 64-Jährige sei "aus beruflichen Gründen nicht verfügbar".

Depardieu war Ende November in Paris betrunken mit seinem Motorroller gestürzt. Bei dem Weinliebhaber wurde ein Alkoholwert von 1,8 Promille festgestellt, erlaubt sind in Frankreich höchstens 0,5 Promille. Am Dienstag soll geprüft werden, ob im Zuge eines Schuldeingeständnisses ein längeres Verfahren vermieden werden kann.

Großes Ungemach droht dem Obelix-Darsteller eigentlich nicht: Weil er niemanden verletzte, dürfte er mit einer Geldstrafe von höchstens 4.500 Euro und einigen Punkten im französischen Verkehrsregister davonkommen.