102,5 und 104 Meter - Manuel Fettner krönt bei den Olympischen Winterspielen in Peking seine Karriere mit Silber. Nur Ryoyu Kobayashi aus Japan war beim Auftakt der Skispringer auf der Normalschanze besser. Die Teamkollegen sind über die Leistung des rot-weiß-roten Routiniers begeistert.
"Das hat er sich verdient, der alte Mann", gratuliert etwa Jan Hörl, der selbst den Wettbewerb als 20. beendete. Der Sager vom "alten Mann" ist zwar vielleicht nicht ganz höflich, entbehrt aber nicht der Grundlage. Fettner ist 36 Jahre, 7 Monate und 22 Tage alt. Das macht ihn zum ältesten Skispringer aus Österreich, der jemals bei Olympia eine Medaille geholt hat.
Außerdem ist Fettner der zweitälteste Olympia-Medaillensieger überhaupt. Nur Japan-Ikone Noriaki Kasai war mit 41 Jahren älter. Zuvor war Fettner in seiner Karriere der ganz große Erfolg versagt geblieben. Drei dritte Plätze im Weltcup waren für ihn bisher die einzigen Höhepunkte. Mit der Mannschaft holte er zumindest WM-Gold und Bronze.
"Ich freue mich unendlich für ihn, er hat so einen langen Weg hinter sich. Da ist es völlig wurscht, ob ich 13. oder Achter oder Sechster werde. Solange einer von uns am Stockerl steht, passt alles", meinte Teamkollege Daniel Huber, der auf den 13 Platz kam. Stefan Kraft - als Zehnter zweitbester Österreicher - gratulierte: "Unglaublich, ich freue mich fast mehr, als wenn ich selber eine Medaille geholt hätte. Es ist richtig verdient. Ich war so nervös, als er den zweiten Sprung gemacht hat. Es tut dem ganzen Skispringer-Sport in Österreich gut."