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Der Bahnsteig-Schubser terrorisierte alle im Dorf

Heute Redaktion
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Jackson B. (28) soll die 34-Jährige am Bahnhof Voerde aus blanker Mordlust vor einen einfahrenden Zug gestoßen haben. Im Dorf ist man von seiner Grausamkeit wenig überrascht.

Es ist eine Tragödie, die sich laut Nachbarn schon länger abgezeichnet hat: Am Samstagmorgen schubste der 28-jährige Jackson B. die 34 Jahre alte Anja N. vor einen einfahrenden Zug am Bahnhof Voerde in Nordrhein-Westfalen. Die Mutter einer 13-jährigen Tochter wurde von dem Regionalexpress überrollt und starb noch vor Ort.

Wer den Täter kennt, wusste, dass früher oder später so etwas passieren könnte: Jackson B. ist unter den Anwohnern von Brünen, einem kleinen Dorf mit rund 4.000 Einwohnern, für seine willkürlichen Gewaltausbrüche bekannt.

Schubser und Bruder terrorisierten ganzes Dorf

Der Serbe kosovarischer Herkunft soll vor etwa einem Jahr nach Brünen gezogen sein, erzählen die Nachbarn der "Bild"-Zeitung. Eine 55-jährige Anwohnerin sagt: "Er steht oft halb nackt am Fenster, pöbelt rum. Noch schlimmer ist es, wenn er vor dem Haus ist, dann traut man sich nicht mehr mit Kindern auf die Straße", so die Frau.

Schon mehrmals habe der 28-Jährige gedroht, das ganze Dorf "platt zu machen". Unterstützung bekommt er dabei von seinem 32-jährigen Bruder. Beide Männer sollen vergangenen März im Haus eines Rentnerpaares eingedrungen sein und die beiden Senioren (88 und 98 Jahre alt) bedroht haben. Als die Polizei kam, attackierten die betrunkenen Männer auch noch die Beamten. Einer der Polizisten wurde dabei leicht verletzt.

Trotz Ausraster lief B. frei herum

Kaum einige Wochen später griff Jackson B. vor seinem Haus wahllos fremde Autofahrer an. Auch diesmal war er in Begleitung seines Bruders. Sie versuchten, Anhänger vorbeifahrender Autos umzukippen. Weiter waren ein Landwirt und ein Imbiss-Besitzer Opfer des aggressiven 28-Jährigen. Doch obwohl etliche Anzeigen wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstand gegen den Mann vorliegen, war B. bis am Samstagmorgen auf freiem Fuß.

Nach der Gewalttat am Bahnhof Voerde hielten Augenzeugen Jackson B. bis zum Eintreffen der Polizei von Duisburg fest. Noch am selben Tag wurden Mordermittlungen gegen ihn aufgenommen, um die Hintergründe der Tat zu beleuchten. Der Mann sei "dringend tatverdächtig, das Opfer heimtückisch und aus Mordlust vor den einfahrenden Zug geschubst zu haben", teilte die Polizei dann am Sonntag mit. Daher sei Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. (kle/20 Minuten)