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Der Brite Nick Howard ist "The Voice of Germany"

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Nick Howard ist "The Voice of Germany". Der 30-Jährige (Team Rea Garvey) stellte im Finale James Borges (Team Boss Hoss), Isabell Schmidt (Team Nena) und Michael Lane (Team Xavier Naidoo) in den Schatten.

Der Beste hat gewonnen, da sind sich viele einig. Nick Howard ist Sieger der zweiten Staffel der Castingshow "The Voice of Germany" auf Sat.1. Man muss kein Musikkenner sein, um sein Talent zu erkennen. Der 30-Jährige aus Berlin überzeugte das Publikum bei allen Shows und sang auch beim großen Finale am Freitagabend am schönsten.



Dort holte der Mann mit der Gitarre souveräne 40 Prozent der Stimmen. Seine drei Konkurrenten Isabell Schmidt, Michael Lane und James Borges ließ der Brite klar hinter sich. "Es war mein Traum, hier zu stehen", sagte Howard freudestrahlend auf der Bühne. Er sei dankbar, dieses Gesangstalent zu haben. Da war es kurz vor 23.30 Uhr.



Zuvor hatten die Zuschauer einen zähen Liederabend über sich ergehen lassen müssen. Alle Kandidaten boten jeweils drei Songs dar - mal solo, mal im Duett mit ihrem Coach oder mit einem prominenten Künstler. Einen Gastauftritt hatte Popstar Robbie Williams. Er sang gemeinsam mit den vier Talenten seinen aktuellen Hit "Candy".



"Sehr geil" und "total cool" - die Jury war erneut voll des Lobes angesichts der Musiktalente, die Deutschland habe. Nick Howards Coach war der Rocksänger Rea Garvey. Die anderen Teams wurden von Nena, Xavier Naidoo und BossHoss angeführt.



Doch nur 3,42 Millionen TV-Zuschauer (Marktanteil 12,1 Prozent) verfolgten das Finale der Musikshow. Damit landete Sat.1 auf dem zweiten Platz hinter der RTL-Quizshow "5 gegen Jauch". Der Talkmaster konnte 4,46 Millionen Zuschauer (15,2 Prozent) überzeugen.



Zwischendurch wurde bei der Casting-Show wie immer viel geredet - vor allem darüber, was "The Voice of Germany" für eine tolle Plattform für Nachwuchsmusiker sei. Die meiste Zeit ging aber wohl für Reklame drauf. "Werbe-Tsunami" - rügte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "Gefühlt hatte jede einzelne Sendung mehr Werbe- als Sendezeit".



Die erste Staffel von "The Voice of Germany" hatte im Februar Ivy Quainoo gewonnen, die ebenfalls aus Berlin kommt. Die junge Sängerin hatte danach einige Chartserfolge und Auftritte vor großem Publikum. Wird also auch Nick Howard auch er eine "große Musikkarriere" (Sat.1) starten? Sein Song "Unbreakable" jedenfalls sei ein "Welthit", meinte Coach Rea Garvey. Es kann also nichts schiefgehen.



"The Voice of Germany" gilt als verhältnismäßig seriöse TV-Castingshow. Anstatt sich über Leute lustig zu machen, verspricht die Sendung eine ernsthafte Talentsuche. Das brachte dem Format dieses Jahr die Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis ein. Vielleicht ist das Kuschel-Casting dem sensationsgierigen Publikum aber auf Dauer doch zu öde. Zuletzt bröckelte das Interesse erheblich. Beim Halbfinale gab es mit 2,96 Millionen Zuschauern ein neues Staffeltief. Dennoch werde es 2013 eine dritte Ausgabe geben, kündigte der Sender ProSieben/Sat1 schon an. The Show must go on.