Wien

Der Heilige Franz kehrt nun nach Wien zurück

Seit Jahrzehnten steht vor dem TSA (Vösendorf) eine Statue von Franz von Assisi. Warum ist nicht ganz klar, fix ist: sie kehrt nach Wien zurück.

Louis Kraft
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    Seit mehreren Jahrzehnten schützt der Heilige Franz von Assisi das Tierschutzhaus des heutigen TSA in Vösendorf.
    Seit mehreren Jahrzehnten schützt der Heilige Franz von Assisi das Tierschutzhaus des heutigen TSA in Vösendorf.
    TSA

    Wien wird dieser Tage ein klein bisschen heiliger. Grund dafür ist der Umzug der Kalksteinstatue des Heiligen Franz von Assisi vor den Toren des Tierschutz Austria (Vösendorf) zur Hermesvilla im Lainzer Tiergarten (Hietzing). Wie die Statue, die früher mal in einem Innenhof am Khleslplatz (Meidling) gestanden hat, nach Vösendorf gekommen ist, ist nicht ganz geklärt. TSA-Präsident Madeleine Petrovic vermutet im Gespräch mit "Heute", dass der Wiener Tierschutzverein (wie der TSA damals noch hieß) in der Zwischenkriegszeit als Geschenk zu einem Jubiläum bekommen hat. "1998 war die Statue jedenfalls schon da", so Petrovic.

    Leerer Sockel bei Hermesvilla wird wieder gebraucht

    Dabei gehört die Statue des Heiligen Franz, die Teil einer ganzen Figurengruppe ist und vom Wiener Bildhauer Joseph Josephu (1889 -1970) geschaffen wurde, eigentlich in den Lainzer Tiergarten. Seine steinernen Kollegen stehen bereits nahe der Hermesvilla auf ihren Podesten, einzig der Sockel des Heiligen Franz blieb bisher leer.

    Das wird sich aber nun ändern. Nach der Rückgabe der Kalksteinstatue durch den TSA an die Stadt Wien, soll dieser nach einer umfassenden Sanierung, bei der Hermesvilla ein neues Zuhause finden. "Kunstwerke gehören zusammen", erklärt Petrovic den Grund für den Umzug des Heiligen. Aber auch der finanzielle Aufwand war ein Grund: Die Abgase der Triester Straße hätten der Statue zugesetzt, eine fachgerechte Sanierung sei für den TSA nicht machbar. "Die Spenden, die wir erhalten sind ja für die Tiere und nicht für die Sanierung von Statuen", so Petrovic. 

    Heiliger auch heute noch mit wichtigen Botschaften

    Auch wenn der TSA nach dem "Abflug" der Statue - die MA49 rückt damit mit drei Mann und einem LKW samt Kran an - einen Ersatz (in welcher Form steht noch nicht fest) bekommt, wird das Tierschutzhaus den Heiligen wohl ein wenig vermissen. Auch für die Präsidentin ist Franz von Assisi wichtig, "Für mich hat er sowohl eine religiöse als auch eine symbolische Bedeutung", wie sie erklärt: "Der Heilige Franz war ein Reformer, dem neben dem Tierschutz auch auf die soziale Dimension wichtig war". Petrovic hofft nun, dass er diese Botschaften an seinem Standort weiter unter die Leute bringt. 

    Nach der Ankunft des Heiligen in Wien wird dieser zunächst fachgerecht saniert. "Wir sind hier im Gespräch mit der Kulturabteilung MA7, die uns einen geeigneten Restaurator vorschlagen wird", erklärt der Leiter der MA49, Forstdirektor Andreas Januskovecz gegenüber "Heute".  Danach wird Franz von Assisi nahe der Hermesvilla einen neuen Platz bekommen. Wo und wann es soweit sein wird, steht derzeit noch nicht fest.