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Der mit der praktischen fünften Tür

Fünf Plätze, fünf Gänge und fünf Türen, verpackt in ein Kombicoupé. Das Konzept hätte 1979 zum Erfolg werden müssen. Doch es kam anders.

Heute Redaktion
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Der Toyota Corona gehört zu den ältesten japanischen Personenwagen-Modellreihen überhaupt. Bereits im Jahr 1957 stellte Toyota mit dem Toyopet Corona seinen Einstieg in die Oberklasse vor. Ein Vierzylindermotor mit 995 cm3 und 33 PS mussten damals reichen.

Es folgten bis 1978 vier weitere Auflagen. Bereits 1971 wurde in die Dreimillionengrenze überwunden. Auch die Amerikaner liebten die kompakten Wagen und in Japan war der Corona zwischen 1973 und 1976 das meistverkaufte Automobil überhaupt.

Neue Ansätze für das Jahr 1978

Mit dem intern T130 genannten neuen Corona präsentierten die Japaner nicht nur eine Neuauflage, sondern eine neuartige Karosserie, den als Liftback bezeichneten fünftürigen Sportkombi mit Schräg-/Stufenheck. Seine Europapremiere feierte der Corona der Baureihe T130 im Februar 1979 am Autosalon von Amsterdam, nachdem er bereits im September 1978 für den Heimatmarkt in Produktion gegangen war.

Abgesehen vom Äusseren war auch der Liftback ein traditionell gehaltenes Automodell. Der längs eingebaute Vierzylindermotor mit seitlicher Nockenwelle saß vorne und trieb über ein Fünfganggetriebe die Hinterräder an. Massive Stossfänger und vier rechteckige Scheinwerfer machten klar, dass der amerikanische Exportmarkt wichtig war.

Kein Erfolg

Die kompakten Abmessungen von 4,29 Metern Länge, 1,66 Metern Breite und 1,39 Metern Höhe empfahlen den Wagen aber auch für Länder mit kleineren Parkplätzen und beengteren Verhältnissen auf den Straßen. Zudem konnte der Liftback mit bis zu 1.160 Litern Stauraum brillieren. Dieser war sogar variabel nutzbar, denn die Rückbank war zweiteilig umklappbar. Allerdings stellte sich dem Nutzer beim Beladen eine 82 Zentimeter hohe Ladekante in den Weg. Immerhin durften 435 kg zugeladen werden, was für einen 1.105 kg schweren Wagen ein guter Wert war.

Mit 159 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Zeit von 14,1 Sekunden für die 0-100-km/h-Beschleunigung war er schnell genug, ohne ein Sportwagen zu sein. Doch Erfolg wurde er in Europa keiner: Zu stark war die Konkurrenz und das zu oft günstigeren Preisen.

Ein typischer Japaner

Bald 40 Jahre alt ist der goldfarbene Corona Liftback 1800 GL aus dem Jahr 1980, in den wir uns probehalber setzen dürfen. Die Sitze sind mit griffsympathischem Velourstoff überzogen. Mit übertriebener Seitenführung überraschen sie allerdings nicht. Aber sie sind angenehm gepolstert und gut geformt.

Das Lenkrad ist kunststoffummantelt, lässt sich aber gut halten, zumal die Lenkkräfte, sobald der Wagen einmal in Fahrt ist, überschaubar sind. Dies gilt auch für die übrigen Bedienungselemente, die ohne Anstrengung genutzt werden können. Das Fünfganggetriebe ist präzise und mühelos schaltbar. Und natürlich startet der Vierzylinder jederzeit, nicht zuletzt dank des automatischem Chokes, auf den ersten Schlüsseldreh.

Die gebotenen 86 PS reichen für eine flüssige Fahrweise, die Bremsen stoppen den Wagen zuverlässig. Und dem Zahn der Zeit hat der rüstige Oldtimer-Corona erstaunlich gut standgehalten.

Weitere Informationen, viele Bilder und ein Tonmuster zum Toyota Corona Liftback gibt es auf www.zwischengas.com.

(red)