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Der nächste Aufruhr in Ägypten

Heute Redaktion
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Bild: Khalil Hamra (AP)

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Gegnern der regierenden Islamisten in Ägypten sind am Freitag mehr als 80 Menschen verletzt worden. Vor dem Präsidentenpalast in Kairo, in Alexandria und mehreren Provinzstädten setzte die Polizei Tränengas ein. Einige Demonstranten warfen Steine und Brandbomben.

sind am Freitag mehr als 120 Menschen verletzt worden. Vor dem Präsidentenpalast in Kairo, in Alexandria und mehreren Provinzstädten setzte die Polizei Tränengas ein. Einige Demonstranten warfen Steine und Brandbomben.

Die Proteste auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo blieben bis zum Abend friedlich, eskalierten dann aber. Die Regierungsgegner riefen "Nieder mit der Herrschaft der Muslimbrüder" und "Das Innenministerium ist genauso wie früher, Schlägertrupps, Schlägertrupps".

In der Hafenstadt Alexandria warfen Demonstranten Steine auf eine Polizeistation, woraufhin die Polizei Tränengas einsetzte. In der Industriestadt Al-Mahalla ging die Ordnungspolizei nach Informationen des regierungsnahen Nachrichtenportals "Al-Ahram" auf Demonstranten los, die versuchten, das Gebäude der Stadtverwaltung zu stürmen.

Blockade der U-Bahn

In Kairo, wo sich etwas mehr als 10.000 Regierungsgegner auf dem Tahrir-Platz versammelten, blockierten einige Demonstranten eine U-Bahn-Station. Eine kleine Gruppe, zu der auch einige maskierte Mitglieder der neuen Anarcho-Gruppe "Schwarzer Block" gehörten, marschierte zum Präsidentenpalast.

Friedlich blieb es bei einer Kundgebung von Salafisten vor einer Kairoer Moschee. Die Proteste der Regierungsgegner standen diesmal unter dem Motto "Freitag des Abgangs", womit sie den von ihnen geforderten Rücktritt von Präsident Mursi meinen. Die radikalen Islamisten versammelten sich, um gegen die "Sabotage" der Opposition zu protestieren.

Die Proteste richten sich auch gegen Polizeigewalt und gegen die jüngsten Todesdrohungen gegen mehrere prominente Oppositionsführer. Die Aktivisten prangerten erneut das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten an. In den vergangenen Tagen waren mehrere Aktivisten ums Leben gekommen.