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Der "Rolling Stone" sucht einen Käufer!

Gerade feierte das US-Musikmagazin seinen 50. Geburtstag - nun soll der "Rolling Stone" verkauft werden.

Heute Redaktion
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Bekannt wurde der "Rolling Stone" nicht nur als Magazin für Rock- Popmusik und alternative (Musik-)Kultur, sondern auch als Ort experimenteller Autoren. Jetzt sucht die kultige Musikzeitschrift, die 1967 von dem Berkeley-Studenten Jann S. Wenner in San Francisco gegründet wurde, einen Käufer. Der Name des Magazins geht zurück auf Bob Dylans Song "Like a Rolling Stone."

Der „Rolling Stone" ist seit 1967 eine Popkultur-Institution



Wenner, der die Zeitschrift mittlerweile mit seinem Sohn Gus führt, sagte der "New York Times", dass die Zukunft für einen familiengeführten Verlag düster aussähe. "Es gibt Herausforderungen, die wir nicht alleine stemmen können", fügte er hinzu. Also müssten sie der Entwicklung voraus sein. neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt das Magazin 1997 für seine typografische Gestaltung die höchste Auszeichnung des Type Directors Club New York, die sogenannte "Type Directors Club Medal", die nur an Personen und Institutionen verliehen wird, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur Entwicklung der Typografie geleistet haben. Bis 2008 hatte das Musik-Magazin über 30 Jahre lang ein recht ungewöhnliches Format (30 cm Höhe und 25 cm Breite.)

"A Rape on Campus" sorgte für Imageverlust

Das Image des "Rolling Stone" hatte zuletzt enorm gelitten, nachdem das Magazin im Jahr 2014 über eine angebliche Massenvergewaltigung ("A Rape on Campus") auf einem Universitätsgelände berichtet hatte. Eine anschließende Untersuchung ergab, dass das Magazin elementare journalistische Grundregeln bei der Recherche des Artikels missachtet hatte. Denn die von der angeblichen Zeugin geschilderte Vergewaltigung gab es gar nicht. Die "Rufmord-Opfer" klagten in Millionenhöhe.

Artikel wurde zurückgezogen

Neben einer öffentlichen Entschuldigung und der Löschung des Artikels ("A Rape on Campus") musste der "Rolling Stone" auch noch drei Millionen Dollar Entschädigung zahlen. Gefordert wurden über 7 Millionen Dollar. Magazin-Gründer Wenner hofft nun, auch bei einem Verkauf des Magazins, weiterhin eine Rolle im Verlag zu spielen. Letztlich ist das aber die Entscheidung des neuen Eigentümers. "Ich liebe meinen Job, er hat mir immer Spaß gemacht."beteuert der 71-jährige Magazingründer. "Es gibt aber Herausforderungen, die wir nicht alleine stemmen können," so dessen Sohn Gus.

Seit 1994 gibt es vom "Rolling Stone" auch eine deutsche Ausgabe. (Axel Springer Verlag)

Dieses Jahr trennte sich die Familie Wenner bereits von dem Promimagazin "US Weekly" und der Modezeitschrift "Men's Journal". Diese gingen an den Konzern American Media, der eine ganze Reihe von Boulevardblättern veröffentlicht. Ob das Unternehmen auch am "Rolling Stone" interessiert ist, ist vorerst nicht bekannt.

Webseite Rolling Stone Magazin

(HH)

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