Österreich

Der Traum vom Haus - geplatzt!

Heute Redaktion
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Seit zwei Monaten sollte die Familie Kozul aus Harmannsdorf (Korneuburg) in ihrem eigenen Haus wohnen. Sollte. Denn die von Anton Kozul (40) und Doris Madlberger (38) beauftragte Fertighaus-Firma hob bislang nicht einmal eine Baugrube aus. Die Kozuls wollen ihr Geld zurück - und haben die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Wir haben 30.000 Euro für nichts ausgegeben und müssen alles von vorne beginnen, schildert Anton Kozul Heute, wie der Traum vom Eigenheim für seine Familie vorerst geplatzt ist. Mitsamt ihren zwei Söhnen Florian (15) und Luca (9 Monate) lebt das Paar Kozul-Madlberger noch immer in einer Wohnung in Harmannsdorf.
Zusätzlich zur Miete von 450 Euro zahlt die Familie jedes Monat 700 Euro Kredit zurück - aufgenommen für den Hausbau. Dass er dafür wohl die falsche Firma beauftragt hat, ist Anton Kozul mittlerweile klar. Denn seit er im Juni 2010 die Anzahlung an die Baufirma überwiesen hatte, lief nichts, wie es sollte: Der Baubeginn verzögerte sich immer aufs neue: Die Firma lieferte falsche oder mangelhafte Pläne, erschien nicht zur Bauverhandlung mit der Gemeinde, drei Mal wechselte man ohne Vorankündigung den Baumeister, berichtet Kozul von seinen Erfahrungen.
Negative, nervtötende und vor allem kostspielige Erfahrungen, die auch andere (Ex-)Kunden des Unternehmens bestätigen. Gemeinsam mit den Kozuls zeigten deshalb vier weitere Familien die Firma bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen schweren Betrugs an.
Das dürfte aber erst die Spitze des Eisbergs sein: Der Anwalt der Kozuls und der Verein Intelligentes Wohnen bestätigen Heute, dass sich laufend weitere Betroffene melden. Auch einige Subunternehmer haben die das Unternehmen bereits geklagt, auch sie wollen ihr Geld. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile das LKA mit Ermittlungen beauftragt.
Die Geschäftsführerin deUnternehmens weist gegenüber Heute jegliches strafrechtlich relevante Verhalten ihrer Firma zurück.
Lisa Steiner