Österreich

Der Verdächtige schlief vor Gewalttat in Stiegenhaus

Heute Redaktion
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Schock bei Anrainern der Vorgartenstraße: Jener Mann, der am Donnerstag vier Juden und eine Frau angegriffen haben soll, trieb sich in Stiegenhäusern herum.

Donnerstagvormittag gegen 11 Uhr griff ein junger Mann drei Juden vor einem koscheren Restaurant an, versetzte seinen Opfern mehrere Faustschläge. Der Täter zog Richtung Taborstraße weiter, sprang dort einem weiteren Juden in den Rücken und griff später am Schwedenplatz noch eine Frau an. In der U1-Station Schwedenplatz wurde der 24 Jahre alte, arbeitslose Österreicher mit türkischer Herkunft, Burkay S., schließlich als Verdächtiger verhaftet.

Nun meldeten sich Anrainer der Vorgartenstraße bei "Heute" und schildern, dass der Verdächtige bei ihnen im Stiegenhaus am Tattag geschlafen hat. "Ich habe nichts gegen einen Nachbarn, der seinen Rausch ausschläft. Nur so hat der Herr definitiv nicht gewirkt. Und hausfremde Personen, die quasi vor meiner Tür schlafen, beunruhigen mich", so ein Anwohner.

"Gut, dass dir nichts passiert ist"

Bilder der Nachbarn zeigen, wie offenbar der Verdächtige am Rücken mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in einem Zwischenstock des Wohnhauses schläft. Ein Anwohner berichtet, dass er sich nicht getraut habe, den Mann zu wecken. Später sei er geweckt und des Hauses verwiesen worden – nur Minuten bevor die Prügelangriffe in der Nähe begannen. "Gut, dass dir nichts passiert ist", schreibt eine Frau dem Anwohner, der beim Wecken nicht gewusst hatte, welche Gefahr von dem Mann ausgeht.

Daniel (22) im Interview mit "Heute"-Redakteurin Isabella Martens (Video: heute.at)

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Der Verdächtige soll bereits einen Tag zuvor, am Mittwoch, eine Person attackiert und verletzt haben. Danach schlief er vor den neuen Attacken am Donnerstag offenbar in dem Stiegenhaus. Nachbarn verständigten die Polizei, allerdings war der Mann beim Eintreffen schon aus dem Stiegenhaus verschwunden. Mittlerweile wurde U-Haft über den Verdächtigen verhängt, ermittelt wird wegen gefährlicher Drohung und schwerer Körperverletzung. Ein Sachverständiger für Psychiatrie soll den Mann untersuchen. (red)