Österreich

Der Welpenhandel floriert trotz "willhaben"-Warnung

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Vier Pfoten

Kann man illegalen Welpenhändlern, die zumeist schwache und kranke Tiere über das Internet verkaufen, nicht Herr werden? Nachdem die Plattform "willhaben.at" einen Warnhinweis bei Welpenverkäufen einegführt hat und die Stadt Wien generell über ein Verbot des Online-Welpenhandels nachdenkt, scheint das Geschäft trotzdem zu florieren. "Vier Pfoten" ließ wieder einen illegalen Welpenhändler auffliegen.

nachdenkt, scheint das Geschäft trotzdem zu florieren. "Vier Pfoten" ließ wieder einen illegalen Welpenhändler auffliegen.

Aktivistinnen der Tierschutzorganisation haben bei einem fingierten Parkplatzgeschäft in Wien-Donaustadt ein ungarisches Welpenhändler-Paar überführt, das Hundebabys über "willhaben.at" angeboten hatte. Sie verständigten die Polizei, die das Paar festnahm und den Amtstierarzt hinzuzog. Gegen die Händler wird wegen öffentlichen Feilbietens von Tieren sowie des Transports von Tieren über EU-Grenzen ohne EU-Heimtierausweis Anzeige erstattet.

"Die sehr schwächlich wirkenden Hundebabys, Mischungen aus Mops und West Highland White Terrier, die um je 170 Euro angeboten wurden, waren nicht gechippt und hatten lediglich ungarische Impfpässe", berichtet "Vier Pfoten". Was die verpflichtende Tollwutimpfung betrifft, müssten sie 15 Wochen alt sein, um über eine Grenze gebracht zu werden; laut Händlerin seien sie neun Wochen alt, der Amtstierarzt sprach in einer ersten Schätzung von acht Wochen.

"Offensichtlich schwer krank"

"Einer der Welpen war offensichtlich schwer krank, weshalb der Amtstierarzt auch unverzüglich die Tierrettung anrief, die beide Tiere ins Wiener Tierschutzhaus brachte", hieß es weiter. Die Händler waren "Vier Pfoten" bereits seit längerem aufgefallen. Sie platzierten immer wieder Inserate unter unterschiedlichen Namen und mit wechselnden Adressen. Im konkreten Fall war im Inserat eine Adresse in Wien-Liesing angegeben worden, das Paar brachte die Hunde dann aber aus dem ungarischen Sopron.

"Auch wenn 'willhaben.at' beteuert, alles gegen den illegalen Handel mit Hunden zu tun und sich dafür vor kurzem sogar österreichische Tierschützer ins Boot geholt hat: Unsere Aktion zeigt, dass man den Kampf gegen die Welpenmafia niemals gewinnen kann, solange man ihr selbst eine Plattform bietet", sagt Irina Fronescu, Kampagnenmitarbeiterin von "Vier Pfoten. Daher wird ein explizites Verbot des Online-Handels mit Tieren und ein "konsequenter Vollzug eines solchen Gesetzes" gefordert.

Welpen bleiben in Quarantäne

Die beiden konfiszierten Welpen müssen nun wegen der Seuchengefahr monatelang in Quarantäne bleiben, isoliert von anderen Hunden – "in einem Alter, in dem Sozialisierung für sie so wichtig ist", so "Vier Pfoten". "Und nach wie vor wissen wir gar nicht, ob der eine der beiden überhaupt überlebt", so Fronescu.