Sportlich versprach das große Wiener Derby zischen dem SK Rapid und der Austria ein Top-Spiel und blieb auch nichts schuldig, doch nach dem Abpfiff entwickelte sich der Rasen des Allianz-Stadions in Sekunden zum Schandfleck des österreichischen Fußballs!
Schlägereien auf dem Platz und Böller-Attacken auf Zuseher arteten in wenigen Augenblicken komplett aus, die Polizei kritisiert inzwischen beide Wiener Vereine in einem Statement vehement – mehr dazu hier. Auch für die Rowdys haben die Gewalt-Exzesse ein Nachspiel.
Die Anzeigenbilanz nach dem Spiel hat es in sich: Auf Anfrage von "Heute" bestätigte die Wiener Polizei nämlich, dass es bislang zu 577 Anzeigen kam. 152 Anzeigen gab es demnach nach dem Strafgesetzbuch, 425 Anzeigen hagelte es im Bereich das Verwaltungsrecht. Ein Großteil dieser Beanstandungen betrifft die Verwendung von Pyrotechnik.
10 Beamte wurden bei den Derby-Tumulten verletzt, ein Polizist konnte seinen Dienst nicht mehr fortsetzen. Durch den Wurf von Bengalen wurde unter anderem auch ein Einsatzgurt beschädigt, dieser schmolz aufgrund der Hitzeentwicklung.
Wie die Polizei weiter ausführt, stürmte der erste Fan um 19.04 Uhr den grünen Rasen. Bis um 19.09 Uhr eskalierte die Lage am Spielfeld komplett, mehrere Anhänger der beiden Vereine schlugen ungehemmt aufeinander ein. "Heute" hat das fünfminütige Videoprotokoll.
Video-Protokoll – das ganze Ausmaß der Derby-Schande
Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die Polizei nimmt diesbezüglich die beiden Vereine in die Pflicht. Wie derartig viele pyrotechnische Gegenstände trotz behördlichen Rundgängen mit Sprengstoffhunden und strengster Kontrollen vor dem Spiel ins Stadion gelangen können, "werden die Verantwortlichen dieser Veranstaltung klären müssen".
„Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Verein und sein Ordnerdienst für die Sicherheit im Stadion zuständig sind.“Landespolizeidirektion WienNach den üblen Vorkommnissen beim 343. Wiener Derby
Wie geht es weiter? Die Polizei geht derzeit akribisch allen strafbaren Handlungen nach. Die Suche nach den unzähligen Hooligans auf dem Spielfeld gestaltet sich aber schwierig – die meisten der gewaltbereiten Rowdys waren vermummt unterwegs. Ein Gesichtserkennungs-Programm hilft der Polizei, die Übeltäter auszuforschen – mehr dazu hier.