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"Descenders" im Test: Talfahrt mit Tempo und Tricks

Auf PC und Xbox One konnte man sich mit "Descenders" bereits mit dem Bike steile Pisten hinabstürzen, nun ist dies auch auf der PlayStation 4 möglich.

Rene Findenig
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    Auch die PS4-Spieler dürfen sich nun mit "Descenders" auf Downhill-Pisten mit dem Rad bei den Bestzeiten und Tricks messen.
    Auch die PS4-Spieler dürfen sich nun mit "Descenders" auf Downhill-Pisten mit dem Rad bei den Bestzeiten und Tricks messen.
    RageSquit

    Auch die PS4-Spieler dürfen sich nun mit "Descenders" auf Downhill-Pisten mit dem Rad bei den Bestzeiten und Tricks messen. Eine Besonderheit des Spiels zeigt sich dabei schnell: Die einzelnen Abfahrten sind nicht fix vorgefertigt, sondern werden bei jedem Start neu generiert. Man ist also nie auf derselben Strecke unterwegs, auf der man bereits gefahren ist, was dem Titel ein hohes Wiederspiel-Potenzial beschert. Leider sind die Strecken eher kurz ausgefallen, in maximal einer Minute ist man meist im Ziel angekommen.

    Das Rennen selbst ist dabei schnell erlernt und ebenso schnell traut man sich, die Ideallinie zu verlassen und sich eigene Wege mit möglichen Abkürzungen zu suchen. Gefahren werden muss nämlich nicht auf einer vorgegebenen Route, sondern auch Abstecher in die Pampa sind erlaubt. Dazu gibt es einen treibenden Sound mit viel elektronischen Klängen, wie man ihn aus Diskos und Klubs kennt. Aufgeteilt ist "Descenders" in mehrere Areale, die ihrerseits wiederum verschiedene Strecken bieten. Diese zeigen sich äußerst unterschiedlich, mal geht es im irren Tempo durch einen dichten Wald, mal durch karge Wüstengegenden.

    Einige grafische Ausrutscher

    Den Abschluss jedes Areals bietet ein besonders großer Sprung, bei dem getrickst und möglichst sicher gelandet werden soll. Später können Areale, die mehrmals gemeistert wurden, auch direkt ausgewählt und müssen nicht erst nach und nach freigespielt werden. Bei der Grafik darf man sich nicht sonderlich viel erwarten. Zwar läuft das Spiel absolut flüssig, im Hintergrund fehlt es aber an Details (die oft überraschend spät plötzlich auftauchen) und im Vordergrund kommt es stark auf die jeweilige Strecke an, wie gut der Titel aussieht. Während in den Waldstrecken die Details wie Bäume mit Nadeln, Gräser und die einfallende Sonne samt Lichteffekten begeistert, wirken die Wüsten-Gebiete seltsam leer und eintönig. Hier sind auch die wenigen auffindbaren Objekte wie Felsen eher grob gestaltet, was für einen etwas seltsamen Kontrast sorgt.

    Schlimm wird es, wenn man sich an nächtlichen Kursen versucht. Dabei ist öfters die Sicht so dermaßen schlecht, dass Stürze an der Tagesordnung stehen. Ein Sturz bedeutet übrigens nicht gleich Scheitern, sondern den Verlust eines "Lebens". Diese lassen sich durch die Absolvierung von Spezialaufgaben wie besonders spektakuläre Tricks oder besonders schnelles Fahren einsammeln. Anfänger und Profis wird es dabei freuen, dass man sich das Spiel so leicht oder schwer wie gewünscht einstellen kann.

    Das Fahren ist schnell gelernt

    Das geschieht über so genannte "Team-Mitglieder", die man sich für ein geschnürtes Paket an Strecken aussucht. Diese Wahl legt fest, wie anspruchsvoll eine Strecke wird. Konkret lassen sich nicht so steile oder steilere Pisten, mehr oder weniger Hindernisse und Sprungschanzen, mehr oder weniger Kurven oder schmälere oder breitere Wege freischalten. Wer es sich dabei besonders leicht machen will, fährt in einem Areal einfach mehr Strecken als notwendig, um sich später weitere solcher Modifikationen bereithalten zu können.

    Das Fahren selbst ist übrigens nicht allzu schwer, und auch den einen oder anderen Trick hat man schnell raus. Beschleunigt und gebremst wird mit den Schultertasten, mit dem linken Stick wird gelenkt, mit dem rechten das Bike etwa bei Sprüngen ausgerichtet. Tricks löst man mit der kleineren linken Schultertaste und dem Druck des rechten Sticks in eine der vier möglichen Richtungen aus. Mehr braucht es auch nicht, die übrigen Tasten sind zum Aufstehen nach Stürzen, zur Ausrichtung der Kamera und zum Weiterspulen der Songs gedacht.

    Einige Mankos, aber langer Spielspaß

    Wer "Descenders" allerdings meistern will, braucht Geduld und Ausdauer. Ziel des Spiels ist es nämlich, nicht nur einzelne Tricks auszuführen, sondern sie zu einer flüssigen Gesamtfahrt zu verketten. So etwas kennt man etwa von "The Crew 2", bei dem man beim Driften den Multiplikator durch eine Aufrechterhaltung der Trick-Kette in die Höhe treiben soll. Auch bei "Descenders" kann man mit Sprüngen, angeschlossenen Drifts und Fahrten auf nur einem Rad Höchstpunktezahlen erzielen. Die Punkte sind übrigens nicht nur Zierde, sondern schalten nach einem Durchgang eine neue Kampagne frei, die auch vier neue Regionen bietet.

    "Descenders" im Test: Rasanter Bike-Titel auch für PS4
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    RageSquit

    Zusätzlich können sich Spieler täglichen Herausforderungen oder dem Online-Modus stellen, um sich mit anderen Spielern gemeinsam auf die Strecken zu stürzen. "Descenders" ist ingesamt ein spaßiges Sportspiel, bei dem die Tricks und die Länge der Strecken zwar stark begrenzt sind und das nicht unbedingt mit seiner Grafik auffällt, das aber mit einer tollen Sound-Kulisse, einer guten Lernkurve und viel Abwechslung den Spaß am Downhill-Biken sehr lange Zeit hochzuhalten weiß und das für jeden Anspruch – ob Neuling, Gelegenheitsgamer oder Hardcorezocker – die passende Herausforderung bietet.