Life

Deshalb greifst du dir so oft in dein Gesicht

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Mediziner meinen, dass man sich mit ganz einfachen Methoden vor dem Coronavirus schützen kann. So soll man sich zum Beispiel einfach nicht mehr in das Gesicht greifen.

Doch genau ab dann realisierte man, wie oft man sich eigentlich in die Augen fährt, auf die Nase greift oder den Mund berührt. Forscher des Weizmann Instituts in Israel wollten der Sache auf den Grund gehen. Sie sind zu dem Entschluss gekommen: Wahrscheinlich wollen wir einfach an uns riechen.

In der Fachzeitschrift "Philosophical Transactions" publizierten die Wissenschaftler ihre Recherchen. Konkret nahmen 400 Personen aus 19 verschiedenen Ländern an einer Untersuchung teil. Die Probanden wurden gebeten, ihr "Riech-Verhalten" genauer zu beobachten. Das Ergebnis: Bis zu 94 Prozent gaben an, dass sie regelmäßig an ihren Händen oder Achseln riechen. Rund die Hälfte rochen an ihren Händen, nachdem sie sich durch die Achselhöhle gefahren sind. Zudem meinten 73 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen, dass sie auch gelegentlich an den Händen riechen, nachdem sie sich in den Schritt greifen.

Zusätzlich zu der Studie filmten die Forscher Menschen bei einer Lesung. Ein Großteil der Zuhörer fuhr sich immer wieder mit der Hand zur Nase. Im Durchschnitt war ihre Hand sieben Mal in der Stunde in der Nähe der Nasenlöcher.

Doch wieso machen wir das? Die Wissenschaftler vermuten, dass die Angewohnheit – wie so oft – mit unseren Vorfahren zu tun hat. Denn diese haben möglicherweise nachdem sie etwas angegriffen haben an ihren Händen gerochen, um die Lage einzuschätzen. Ist der Geruch bekannt? Ist der Geruch gefährlich? Auch nachdem fremde Personen angegriffen wurden, soll der Geruch geprüft worden sein.

Ein Experiment zeigte, dass bereits Händeschütteln genügt, um genug Geruchspartikel zu übertragen, die man wahrnehmen kann. "Es scheint so, als ob wir beim riechen gar nicht nur unseren eigenen Körper überprüfen, sondern vor allem einen anderen", so der Autor der Studie.

Was aber nicht erforscht wurde – und das gestehen auch die Wissenschaftler ein – dass das Gesicht als sensible Stelle nicht untersucht wurde. Denn so ist beispielsweise die Schulter weniger empfindlich. Bedeutet: Man muss sich dort seltener kratzen.