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Deshalb hetzt Garretts Vater Anwalt auf Buchautor

Heute Redaktion
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Georg Paul Bongartz ist nicht nur der Papa von "Teufelsgeiger" David Garrett, sondern auch stinksauer. Am 6. November erschien das Buch "David Garrett. Die exklusive Biografie" von Johannes Rothenbaum. Noch am gleichen Tag erschien eine Unterlassungsverpflichtungserklärung des Verlags und ein Brief von Papa Bongartz' Anwalt. "Heute.at" hat für Sie die ärgsten Passagen aus dem neuen Buch gesammelt.

Georg Paul Bongartz ist nicht nur der Papa von "Teufelsgeiger" David Garrett, sondern auch stinksauer. Am 6. November erschien das Buch "David Garrett. Die exklusive Biografie" von Johannes Rothenbaum. Noch am gleichen Tag erschien eine Unterlassungsverpflichtungserklärung des Verlags und ein Brief von Papa Bongartz' Anwalt. "Heute.at" hat für Sie die ärgsten Passagen aus dem neuen Buch gesammelt.

Die Biografie "wurde weder von dem Sohn unseres Mandanten, David Garrett, noch von unserem Mandanten autorisiert." Die Medien stürzten sich auf das neue Buch und schrieben laut dem Anwalt, dass der Vater die Biografie verbieten lassen möchte und deshalb zwischen Garrett und ihm dicke Luft herrsche.

Kein Wunder, Papa Bongartz kommt in dem Buch schlecht weg. Um seinen Sohn zu einem berühmten Geiger zu machen, durfte das Kind laut Autor Rothenbaum weder Gameboy spielen noch fernsehen. Stattdessen musste er schon als ganz kleiner Bub Stunden um Stunden üben. Wie ein Monster will Garretts Vater nicht dastehen, deshalb veranlasste er, dass der Verlag die ärgsten Passagen aus dem Buch streicht.

"Heute.at" hat die verbotenen Textstellen für Sie gesammelt:

 

"Auch die korrekte Köperhaltung impfte er seinem Sohn ein - allerdings nicht perfekt, wie sich wenige Jahre später schmerzhaft herausstellen sollte."
"Noch vor seinem fünften Geburtstag übte David bereits mehrere Stunden pro Tag."
"Vertraut war ihm dagegen, dass man ihn lobte und liebte, wenn er mit der Violine Fortschritte machte."
"War er besser geworden oder versetzte er die anderen Kinder und deren Eltern beim Vorspielen in Hilversum in neidvolles Erstaunen, stieg das Stimmungsbarometer im Hause Bongartz. Spielte er einen schiefen Ton oder war er beim Üben unkonzentriert, dann hing der Haussegen schief."
"Während andere Sechsjährige den Schulalltag kennenlernen und sich beim Spielen mit Freunden austoben hieß es für David mehr denn je: üben, üben, üben. Außerdem führten die Eltern das Talent des Kleinen so oft wie möglich vor. David trat nun einmal pro Woche vor Publikum auf."
"Es dauerte nicht lange und die Eltern träumten bereits von internationalem Ruhm. Für Außenstehende ist es kaum nachvollziehbar, was in den Köpfen des Paares vorging, als sie sich Gedanken über den Namen ihres gerade einmal acht Jahre alten Sohnes machten. Wie würde sich Bongartz wohl im Ausland anhören? Könnte das Publikum den Namen überhaupt aussprechen? Würde er sich einprägen? Das Ergebnis dieser Überlegungen ist bekannt: Aus David Christian Bongartz wurde David Garrett ..."
"Tatsächlich blieb für solche Normalität wenig Zeit, nicht nur, weil David nach Schulschluss möglichst schnell zum Geigeüben nach Hause musste, sondern auch, weil der Vater den Umgang mit anderen für seinen hochtalentierten Sohn als un-passend empfand."
"Dass David in der Folge kaum mehr Kontakt zu Gleichaltrigen hatte, spielte für den Vater keine Rolle."
"... wenn ein Sechs- oder Achtjähriger zu acht Stunden Geigenunterricht pro Tag verdonnert wird."
"Als David sieben Jahre alt war, legten seine Eltern die Zielrichtung fest und erklärten ihm, es sei schlichtweg seine Bestimmung, Violinist zu werden."
"Acht Jahre alt ... Dazu nach dem Willen des Vaters wöchentliche Auftritte vor Publikum."
"Der Druck nahm weiter zu. Mit seinen neun Jahren wurde David nicht nur wöchentlich quer durch Deutschland kutschiert, gab Konzerte und übte ständig, die Eltern engagierten nun auch noch einen Manager, um seine Weltkarriere noch zielgerichteter ansteuern zu können."
"Aus acht Stunden Geigenspiel wurden zwölf bis vierzehn."
"Bis zu 80 Konzerte im Jahr hinterließen im Körper des Heranwachsenden Spuren."
"Bis zu seinem 14. Lebensjahr war es David verboten, etwas anderes als klassische Musik zu hören. Kontakte mit Themen, die andere Jugendliche in jenem Alter beschäftigten, wurden von den Eltern sofort unterbunden. David hatte zum Beispiel zweimal einen Gameboy geschenkt bekommen, die ihm jedoch beide sofort wieder abgenommen wurden. ... In den Augen von Davids Eltern besaßen diese kleinen grauen Kästen mit ihren Bildschirmen allerdings zwei entscheidende Nachteile: Erstens könnten Spiele wie das legendäre Tetris den jungen Virtuosen von seinen mehrstündigen Übungseinheiten an der Geige abhalten. Zweitens wurden die Game Boys mit den Fingern bedient, und Davids Finger galten den Eltern als viel zu wertvoll, um durch das Drücken auf Knöpfchen geschädigt zu werden."
"David war vor allem Brötchengeber für sein Umfeld. Das Management erhielt seinen Anteil von Davids Gagen, die Reisen der Eltern zu seinen Konzerten wurden damit finanziert ..."
"Erschwert wurde dieser Prozess dadurch, dass auch nachdem er die Volljährigkeit erreicht hatte seitens der Eltern Druck auf ihn ausgeübt wurde und es viele Menschen gab, die nicht auf die Geldmaschine Garrett verzichten wollten."
"Dove-Marie und Georg Peter Bongartz reagierten geschockt und fühlten sich von ihrem Sohn betrogen."
"Sein Vater habe Musiker werden wollen, konnte diesen Wunsch aber nicht realisieren."