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Deshalb ist Boris Becker viel zu früh wieder frei

Boris Becker ist wieder ein freier Mann. Der tief gefallene deutsche Tennis-Star wurde am Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen.

Sebastian Klein
Boris Becker weint im TV.
Boris Becker weint im TV.
Quelle: Apple TV+

Schon in den letzten Wochen häuften sich Spekulationen über eine vorzeitige Haftentlassung des 55-jährigen ehemaligen Tennis-Stars.

Am Donnerstagvormittag erfolgte schließlich die endgültige Haftentlassung, berichtet die "Bild". Demnach habe Becker das Huntercombe-Gefängnis um 8 Uhr britischer Zeit, 9 Uhr in Österreich, verlassen dürfen.

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    Boris Becker und seine Freundin Lilian de Carvalho beim ersten Gerichtstermin in London.
    Boris Becker und seine Freundin Lilian de Carvalho beim ersten Gerichtstermin in London.
    picturedesk.com

    Abschiebung statt Haft

    Becker ist nun ein freier Mann, darf aber nicht in Großbritannien bleiben. Es wird die Abschiebung nach Deutschland erwartet. Der Rest seiner Haftstrafe verfällt. Allerdings darf der 55-Jährige bis zum Ende seiner regulären Haftstrafe britischen Boden nicht mehr betreten.

    Becker wurde erst im April wegen Steuerverschleppung zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, kam nun nach sieben Monaten aber wieder frei. Becker profitiert dabei von einer britischen Sonderregel, die aufgrund der überfüllten Gefängnisse erlassen wurde. Demnach dürfen ausländische Häftlinge, deren frühestmöglicher Entlassungstermin in weniger als zwölf Monaten ansteht, aus dem Gefängnis entlassen werden, müssen das Land aber umgehend verlassen.

    Hintergrund: Großbritannien will mit seiner Abschiebungspolitik gegen die Überfüllung in den Gefängnissen vorgehen. Kritiker wittern Zweiklassen-Justiz. Dass die Tennis-Legende schon nach wenigen Monaten auf freiem Fuß ist, stößt vielen Engländern sauer auf.

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      Boris Becker mit seiner Partnerin Lilian auf dem Weg ins Gericht.
      Boris Becker mit seiner Partnerin Lilian auf dem Weg ins Gericht.
      REUTERS

      Becker wurde im Jahr 2017 per Gericht für insolvent erklärt, soll aber danach Vermögenswerte im Insolvenzverfahren verschwiegen haben.

      Am Donnerstagmorgen ist es demnach ganz schnell gegangen. Becker konnte sich nicht mehr von seinen Mitinsassen verabschieden. Er wurde am Donnerstagvormittag daraufhin zum Flughafen gebracht. Der Abflug nach Deutschland steht noch am Donnerstag auf dem Programm.

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