Österreich

Deshalb ist der FPÖ-Vorwurf zur Briefwahl falsch

Heute Redaktion
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Das Wahlergebnis ist erst dann fix, wenn auch die letzte Wahlkarte ausgezählt ist. Bei der Wien-Wahl wurden fast 200.000 Wahlkarten beantragt. Die hohe Wahlbeteiligung spiegelt sich auch hier wieder. Über 83 Prozent der ausgestellten Karten kamen ausgefüllt wieder zurück und wurden so zur gültigen Stimme.

Weil die FPÖ nach dem Stimmen verloren hat, protestierten die Blauen und äußerten Zweifel an der Richtigkeit der Daten. SORA überprüfte den Fall und widerspricht der FPÖ.

Nach Auszählung der Wahlkarten verlor die FPÖ 1,44 Prozentpunkte ihres bisherigen Ergebnisses - und vermutete sofort lautstark, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Bei den vergangenen Wahlen 2010 verlor die Partei "nur" 1,27 Punkte.

Laut SORA gibt es mehrere Gründe für die Einbußen der FPÖ bei den Wahlkarten-Stimmen:


Die FPÖ hatte diesmal mehr Wähler als bei der Wahl 2010. Je mehr Stimmen eine Partei erlange, desto  stärker könne eine ungleiche Verteilung der Wahlkarten dann als Wahlkarteneffekt 'durchschlagen'.
Mehr Menschen wählten per Wahlkarte. 2010 waren es noch 16,6 Prozent, 2015 schon 18,6 Prozent 
FPÖ-Wähler gehen lieber selbst wählen, als der Karte zu vertrauen. Gerade in den stärksten FPÖ-Bezirken wurden wenige Wahlkarten beantragt. In Wien nahmen die Wahlkarten-Wähler um 17,8 Prozent zu. Zum Vergleich: In Simmering waren es nur plus 13,7 %, in Favoriten nur plus 9,2 %.


Der Schluss: Wenn weniger FPÖ-Wähler Wahlkarten beantragen, wählen auch weniger Leute FPÖ. Der Vorwurf der Partei, da sei etwas nicht sauber gelaufen, ist laut dem Institut SORA nicht nachvollziehbar.

Bei der Wien-Wahl wurden fast 200.000 Wahlkarten beantragt. Die . Von den 190.928 ausgegebenen Karten, trudelten 159.011 auch wieder bei der zuständigen Stelle ausgefüllt ein. 16,7 Prozent aller Wahlkarten landeten im Endeffekt unausgefüllt im Mist. Das ist vergleichsweise wenig. Bei der Nationalratswahl 2013 waren es 23 Prozent, bei der Gemeinderatswahl in Wien 2010 waren es 20,7 Prozent aller beantragten Karten.