"Neben der Wilderei leidet der Jaguar sehr stark unter dem Verlust seines Lebensraums, also tropischer Wälder und Savannen. Allem voran sind hier menschliche Aktivitäten zu nennen, etwa Abholzungen", erklärt Artenschutzexperte Axel Hein vom WWF Österreich gegenüber "Heute".
„Der Jaguar ist in einen kritischen Zustand geraten und könnte aussterben.“Noemí CruzGreenpeace Argentinien
Auch die Klimakrise spielt eine große Rolle: Durch die Erderhitzung verändert sich der Zustand des Waldes und der Savannen. So sorgen Extremwettersituationen, wie langanhaltende Dürreperioden, dafür, dass das Ökosystem geschwächt ist.
Zudem würden sich menschengemachte Brände immer weiter ausbreiten, wie derzeit in Brasilien zu beobachten sei. "Kurzum: wo kein Regenwald, da auch kein Jaguar", erklärt Hein.
Der Verlust und die Fragmentierung natürlicher Lebensräume, die durch das Vordringen der Agrargrenzen entstehen, stellen vor allem auch in Norden Argentiniens eine der größten Umweltbedrohungen des Landes dar.
"Dies wirkt sich direkt auf die Gesundheit der Wälder aus, und daher hat die Verringerung des Lebensraums dieser Art dazu geführt, dass dieses Säugetier in einen kritischen Zustand geraten ist und aussterben könnte", warnt Noemí Cruz von Greenpeace.
Die "Terra Mater"-Doku namens "Jaguar-Paradies" (4. 9., 20.15 Uhr, Servus TV) entführt die Zuschauer nach Mittelamerika. Die Strände von Costa Rica sind eine "heile Welt" für die gefährdeten Jaguare - denn dort tummeln sich Meeresschildkröten.
Das Schauspiel der eierlegenden Schildkröten ist Jahrtausende alt, doch vor einiger Zeit hat sich die Situation verändert. Jaguare kommen aus dichten Wäldern in dieses "Schlaraffenland" - und die schwerfälligen Meeresschildkröten sind eine leichte Beute.
Die Überlebensstrategie der Schildkröten ist es, zu Tausenden gleichzeitig den Strand aufzusuchen. Einige fallen den Jaguaren zum Opfer, aber der Großteil überlebt und kehrt ins Meer zurück.
Paradoxerweise schützen die Jaguare diese Schildkrötenspezies sogar, denn ihre Anwesenheit hält kleinere Räuber eher davon ab, die Gelege der Reptilien zu plündern. Zugleich ernähren die Überreste der Schildkröten auch viele andere Tiere - der Kreislauf der Natur.