Österreich
Deshalb muss Linz der LIVA 700.000 Euro geben
Es läuft nicht rund bei der stadteigenen Liva (Linzer Veranstaltungsgesellschaft). 700.000 Euro benötigt das Unternehmen. "Heute" weiß warum.
Es kam für alle sehr überraschend. Für den Finanzausschuss am Donnerstag hat der Linzer Bürgermeister Klaus Luger am Montag einen Nachtrag eingebracht. Der brisante Inhalt: Die Liva benötigt einen zusätzlichen Betriebszuschuss von 700.000 Euro. "Heute" hat bei Finanzdirektor Christian Schmid nachgefragt.
"Es gab einfach außerordentliche Belastungen", erklärt er. So kam es kurz vor der Klangwolke im September zu einem Zwischenfall. Eine Windböe hat die Hauptkonstruktion in Mitleidenschaft gezogen.
Catering zu klein bemessen
"Leider ist der Schaden aus derzeitiger Sicht nicht durch eine Versicherung gedeckt", so Schmid. Kostenpunkt: rund 200.000 Euro. Kurios allerdings der Hintergrund für weitere 100.000 Euro, die die Stadt zuschießen muss. "Das Catering und andere Posten waren für ein Sponsor-Event zu gering bemessen gewesen", so Schmid.
Weitere 200.000 Euro wurden notwendig, weil es in der Risikovorsorge für das Personal der Liva eine Änderung gab.
Und schließlich bekommt die Liva weitere 200.000 Euro spendiert. Damit soll, so Schmid, sozusagen der Spielraum für das städtische Unternehmen verbessert werden. "Die Liva hat traditionell wenig finanziellen Spielraum, das soll helfen, dass das besser wird", so Schmid.
Scharfe Kritik der Grünen
Bei den anderen Parteien, kommt der überraschende Finanzierungsaufwand weniger gut an. "Obwohl der Bürgermeister Finanzreferent, Eigentümervertreter und Aufsichtsratsvorsitzender der LIVA ist, bemerkt er erst Ende des Jahres, dass die LIVA dringend Geld braucht. Hier muss man sich schon die Frage stellen, ob der Bürgermeister die Finanzen im Griff hat", kritisiert Michael Svoboda, Finanzsprecher der Grünen Linz.
Kritikwürdig sei zudem die Informationspolitik. "Dass erst zwei Monate nach der Klangwolke witterungsbedingte Schäden bekannt werden und erst im November klar wird, dass bei den Personalkosten um 200.000 Euro zu wenig budgetiert worden ist, ist zumindest eigenartig", so Svoboda.