Wie die neuartigen Impfstoffe langfristig wirken, lässt sich vom heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Doch die kurzfristigen Wirkungen und Nebenwirkungen sind bekannt. Treten bei einer Corona-Impfung mit einem mRNA-basierten Impfstoff Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schüttelfrost und Fieber, auf, sei dies nicht unbedingt etwas Negatives, wie Mediziner betonen. Diese Symptome bedeuten, dass das menschliche Immunsystem auf den Eindringling reagiert.
„Es ist normal, wenn der Arm wehtut und die Patienten müde sind oder sogar Fieber entwickeln. Wir haben es mit einer Immunreaktion zu tun. Wenn man nach der Impfung etwas spürt, dann ist genau das zu erwarten.“ Ähnlich äußerte sich kürzlich der US-amerikanische Impfstoffforscher Paul Offit gegenüber CNN. Die Nebenwirkungen zeigen, „dass das Immunsystem arbeitet. Man sollte froh darüber sein.“
Dass die Corona-Impfung „kein Spaziergang“ sein wird, betonte die Medizinerin Sandra Fryhofer von der Emory University bei einem Treffen der American Medical Association (AMA). „Der Impfstoff wird spürbar sein, wohlfühlen wird man sich nicht – darauf müssen wir unsere Patienten hinweisen.“ Laut den bisherigen Daten von Pfizer traten folgende Nebenwirkungen bei ihrem Impfstoff am häufigsten auf: Fieber trat in bei 17 Prozent aller Impfungen auf, am häufigsten berichteten Probanden über Müdigkeit (75 Prozent), gefolgt von Kopfschmerzen (67), Schüttelfrost (33) und Muskelschmerzen (27).
Eine kritische Debatte über die unangenehmen Seiten der Impfung wird notwendig sein. Wie die Pflegewissenschaftlerin Kristen R. Choi in ihrem Erfahrungsbericht als Impfstoffproband der Phase III bei Pfizer betonte, weisen die Nebenwirkungen „unglückliche Ähnlichkeiten" mit den Symptomen von Covid-19 auf. „Ich kann mir jetzt schon vorstellen, wie Falschmeldungen über den Impfstoff viral gehen.“ Sie selbst hatte nach der zweiten Injektion einen Tag lang Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost.