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Deshalb verschwand der Mond kurz

Lange Zeit rätselten Forscher über den Ursprung einer starken Abschwächung des Mondlichts, die vor 900 Jahren stattfand. Nun scheint dieses Mysterium gelöst zu sein.

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Bei dem Phänomen des Blutmondes ist das Licht des Mondes so stark abgeschwächt, dass er fast nicht mehr zu erkennen ist.
Bei dem Phänomen des Blutmondes ist das Licht des Mondes so stark abgeschwächt, dass er fast nicht mehr zu erkennen ist.
istock

Vor 900 Jahren verschwand der Mond kurzzeitig. Seither rätseln Mensch und Wissenschaft, was die Ursache dafür gewesen sein könnte. Nun scheinen Forscher der Lösung einen Schritt näher gekommen zu sein. Ihre Studie, die im Journal Scientific Reports veröffentlicht wurde, beweist, dass Vulkane in das Schicksal der Erde involviert gewesen sein könnten.

Das Licht des Mondes war damals so schwach, dass es kaum wahrzunehmen war. Dieses Phänomen nennt man heute „Blutmond“. Dass das Ereignis stattgefunden hat, wissen wir Dank einer Handschrift, die die Zeit überdauert hat: das angelsächsische Laud Manuscript.

Aufzeichnungen über klimatische Veränderungen

Vor fast einem Jahrtausend könnten Eruptionen Europa und Asien ereilt haben, wie die Forscher Eisbohrkerndaten entnehmen. Wie die Proben aus Grönland und der Antarktis untersuchten, konnten darin Luftpartikel ausgemacht werden. „Das spektakuläre stimmungsvolle optische Phänomen, das mit vulkanischen Aerosolen verbunden ist, die hoch in den Himmel gestiegen sind, hat seit der Antike die Aufmerksamkeit von Chronisten gewonnen“, heißt es in der Studie.

Die Asche der „vergessenen Haufen“ könnte sich auf der ganzen Welt verteilt und möglicherweise auch den Mond verdeckt haben. Sie könnten sogar Auswirkungen auf das globale Klima gehabt haben. Hohe Niederschläge und schlechte Ernten waren die Konsequenz. Dies geht aus den 13 erhaltenen Chroniken hervor, die klimatische Veränderungen, das Ausbleiben von Ernten und extremen Wetterbedingungen schildern.