Wirtschaft

Dessous-Hersteller Triumph streicht 350 Stellen

Heute Redaktion
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Der Schweizer Dessousriese Triumph, der in Europa schon länger mit starken Absatzeinbußen kämpft, setzt nun in Österreich den Rotstift an und streicht 350 Arbeitsplätze. Darüber wurden die Beschäftigten am Mittwoch bei Betriebsversammlungen informiert. Geschlossen werden sollen die Nähwerke in burgenländischen Oberpullendorf und im niederösterreichischen Aspang.

In Summe sind in den beiden Werken derzeit 201 Arbeiter beschäftigt. Auch in dem Werk in Oberwart, in dem 240 Personen arbeiten, sowie in der Österreich-Zentrale in Wiener Neustadt mit 1.100 Beschäftigten seien produktionsnahe Arbeitsplätze gefährdet, so die Gewerkschaft.

Schließungsdatum steht noch nicht fest

Ein Schließungsdatum für die beiden Produktionswerke in Oberpullendorf und Apsang gebe es noch nicht, sagte Konzernsprecher Olav Kratz am Donnerstag. Bis Mai/Juni werde in den Werken noch kurzgearbeitet. Die Haltefrist von drei bis vier Monaten miteingerechnet dürfte frühestens im Herbst 2013 mit dem Personalabbau begonnen werden, sofern der Sozialplan für die 350 betroffenen Mitarbeiter bis dahin stehe, so Kratz.

Der Standort Österreich wird zu einem Kompetenzzentrum für die zweitumsatzstärkste Marke sloggi ausgebaut, das für den gesamten Konzern Innovationen im Produkt- und Produktionsbereich entwickeln wird. Am Standort Oberwart wird das Produktions-Kompetenzzentrum angesiedelt sein, hieß es.

Die Gewerkschaft fordert indes "ein klares Bekenntnis des Konzerns zum Standort Österreich" sowie rasche Sozialplan-Verhandlungen für die betroffenen Beschäftigten. In Österreich sind vom Abbau hauptsächlich Näherinnen betroffen.

Hauptgrund: Überkapazitäten

Als Hauptgrund für den Jobabbau führt Kratz Überkapazitäten an. In Ost- und Südeuropa gebe es zudem eine anhaltende Flaute und Konsumzurückhaltung. Der Schweizer Konzern wird auch in China ein Werk schließen. 2.700 Beschäftigte verlieren dort ihren Job. Triumph hat bereits 2010 das oststeirische Werk Hartberg mit 300 Beschäftigten geschlossen.

Von 2010 auf 2011 sank der Jahresumsatz des Unterwäscheherstellers um mehr als 30 Millionen von 278 auf 245 Millionen Euro. In Zukunft wollen sich die Schweizer in Österreich nur noch die Marke Sloggi herstellen. Als Produktionsstandort dient Oberwart. Die Marken Triumph und Valisère werden künftig vermutlich in Portugal und Marokko genäht.