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Mutter und Sohn (6) nach Porno-Marathon getötet

Heute Redaktion
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Ein Deutscher soll nach abendlichem Porno-Genuss versucht haben eine 24-Jährige zu vergewaltigen. Als sich die Frau zur Wehr setzte, stach er sie und ihren Sohn nieder.

Dramatische Details sind diese Woche über den brutalen Mord an einer jungen Familie im September vergangenen Jahres ans Licht gekommen. Thomas T. (53) wird beschuldigt, am 9. September 2017 eine Bewohnerin des selben Mehrparteienhauses in der Gemeinde Detmold (Nordrhein-Westfalen) und deren kleinen Sohn mit mehreren Messerstichen getötet zu haben.

Der 53-Jährige wurde festgenommen. "Die Taten tun ihm leid, und er hat keine Erklärung dafür", ließ sein Rechtsanwalt Helmut Wöhler ausrichten, nachdem die Handschellen geklickt hatten. Lange waren die Hintergründe der Bluttat unklar, bis jetzt. Wie die "Neue Westfälische" berichtet, sollen Pornofilme der Auslöser gewesen sein.

Opfer wehrte sich gegen Vergewaltigung

Dem Bericht zufolge, soll Thomas T. schon seit längerem ein Auge auf seine Nachbarin Hatice B. geworfen haben. Nachdem er sich an jenem Abend Pornos im Internet angesehen hatte, habe er beschlossen die junge Mutter zu vergewaltigen. Er bewaffnete sich mit einem langen Küchenmesser und zwang die 24-Jährige mit ihm in einen Kellerraum zu gehen.

Ein Videobeitrag der Lippischen Landeszeitung über den "Doppelmord in Detmold" vom 12. September 2017:

Dort soll er über sie hergefallen sein – doch die Frau leistete Widerstand. Im Gerangel stach der 53-Jährige zu. Danach soll er sein noch lebendes, aber bewusstloses Opfer zurück in seine drei Etagen höher gelegene Wohnung getragen haben, um sie dort zu vergewaltigen. Als er feststellte, dass die Frau am Leben war, soll Thomas T. ihr das Messer in den Hals gestochen und sie dadurch getötet haben.

Killer erst Tage später festgenommen

Kurze Zeit später sei der sechsjährige Sohn auf der Suche nach seiner Mutter schreiend durch das Stiegenhaus gelaufen sein. Er lockte auch das Kind in seine Wohnung, wo er es unmittelbar mit mehreren Messerstichen tötete – um seine Spuren zu verwischen. So steht es in der Anklageschrift.

Die Leichen wurden erst zwei Tage später entdeckt. Der Angeklagte soll nach der Tat das Stiegenhaus gereinigt haben und war über Osnabrück – wo er das Küchenmesser entsorgte – nach Hamburg geflohen. Dort konnte er schließlich im Zuge einer Öffentlichkeitsfahndung am 14. September von der Polizei festgenommen werden.

Prozess ab Donnerstag

Die Staatsanwaltschaft fordert jetzt lebenslange Sicherheitsverwahrung für den Beschuldigten. "Sollte Thomas T. als schuldunfähig eingestuft werden, kommt er in die geschlossene Psychiatrie", hatte Oberstaatsanwalt Christopher Imig schon kurz nach der Festnahme verkündigt.

Thomas T. war bereits 2005 zu einer Haftstrafe von acht Jahren wegen versuchten Mordes verurteilt, schon damals war über die Schuldfähigkeit diskutiert wurden. Ab Donnerstag soll dem mutmaßlichen Killer vor dem Detmolder Landgericht nun erneut der Prozess gemacht werden.

(red)