Wirtschaft
Deutlich mehr Insolvenzen – fast 3.500 Firmen betroffen
In Österreich lässt sich ein starker Anstieg an Firmen- und Privatinsolvenzen beobachten. 3.482 Fälle gab es heuer schon.
In den ersten neun Monaten sind laut einer Hochrechnung des Kreditschutzvereins KSV1870 die Firmen- als auch die Privatkonkurse stark angestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum haben sich die Fälle fast verdoppelt, der Wert liegt aber immer noch unter dem Niveau von 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
Handel, Bau und Tourismus schwer betroffen
3.482 Firmenpleiten gab es bislang, das ist ein Plus von 92 Prozent, besonders betroffene Branchen sind demnach Handel, Bau und Tourismus. Bei den Privatkonkursen gab es mit 6.209 Fällen 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Durchschnittsschulden betragen hierbei 107.00 Euro pro Fall.
"Anhaltende Kostenexplosionen, gravierende Lieferengpässe und die schwierige Suche nach Personal sind nur einige wenige Faktoren, warum sich die wirtschaftliche Gesamtsituation zuletzt verschlechtert hat", sagt Karl-Heinz Götze vom KSV.
Rund die Hälfte der Unternehmen blickt negativ Richtung Jahresende. Bedenklich findet der KSV, dass heuer 40 Prozent aller Firmenpleiten mangels Kostendeckung abgewiesen worden seien. Im Vorjahr waren es 32 Prozent. Insgesamt gab es durchschnittlich 13 Pleiten pro Tag. Der KSV sieht die Auswirkungen der Inflation auf Privatpleiten erst kommen.