Österreich

Deutsch-Defizit bei Kids sorgt für Streit

Heute Redaktion
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Das Thema Integration hat nun die Stadt Linz voll erfasst. Während VP-Mandatar Wolfgang Hattmannsdorfer bei knapp 2000 Schülern Sprachmängel ortet, sieht SP-Vizebürgermeister Klaus Luger darin eine scheinheilige Beschaffungsaktion für zusätzliche Lehrerstunden, die Kinder ohne Begründung lediglich stigmatisieren würde.

Knackpunkt sind die so genannten außerordentlichen Schüler, die grundsätzlich spezielle Sprachnachhilfe erhalten sollen. Zuletzt wurden 88 Prozent der Kindern mit Migrationshintergrund beim Schuleintritt wegen eklatanter Deutsch-Defizite nur als außerordentliche Schüler aufgenommen, erklärt Hattmannsdorfer und rechnet hoch, dass damit bei aktuell 5300 Kindergarten-Kids etwa 2000 Sprachprobleme haben müssten. Luger hält wenig von den Daten und sieht im Gegenzug einen Fehler im Schulsystem: Die Kinder werden zu außerordentlichen gemacht, nur damit die Schulen zusätzliche Lehrerstunden bekommen. Damit wird dann oft nicht einmal Deutschnachhilfe abgehalten, sondern Turnstunden. Studien in den städtischen Kindergärten hätten ergeben, dass lediglich sieben Prozent der Linzer Kinder Sprachprobleme hätten. Darunter ist auch ein nicht zu kleiner Anteil an Kids mit deutscher Muttersprache, weiß der Sozialreferent.