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Deutsche Bildungsministerin trat zurück

Die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat nach der Aberkennung ihres Doktortitels ihren Rücktritt erklärt.

Heute Redaktion
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Bild: DPA / EPA

Schavan habe ihr am Freitagabend ihren Rücktritt vom Amt angeboten, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Samstag in Berlin. Sie habe dies "sehr schweren Herzens angenommen". Merkel teilte mit, dass die bisherige niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka Nachfolgerin werden soll.

Die Universität Düsseldorf hatte am Dienstag entschieden, Schavan ihren vor 33 Jahren erworbenen Titel wegen Plagiaten in ihrer Dissertation "Person und Gewissen" abzuerkennen. Schavan will dagegen Klage einreichen.

"Vorwürfe treffen mich tief"

Nach ihrer Unterredung mit Merkel im Kanzleramt sagte Schavan, sie habe weder abgeschrieben noch getäuscht. "Die Vorwürfe treffen mich tief." Sie wolle mit ihrem Rücktritt Belastungen für das Amt und die Bundesregierung vermeiden. "Das Amt darf nicht beschädigt werden." Nun wolle sie sich auf ihr Bundestagsmandat konzentrieren.

Die 57-jährige Schavan gilt als enge Vertraute Merkels und war seit 2005 Bundesbildungsministerin. Erste Plagiatsvorwürfe gegen sie waren Ende April 2012 anonym im Internet aufgetaucht. Schavan hatte Plagiate und eine Täuschungsabsicht in ihrer 1980 verfassten Doktorarbeit stets bestritten und die Prüfung durch die Uni selbst mitangeregt.