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Deutsche Militär-Einheit feierte Nazi-Party

Das KSK ist im Visier der Justiz: Die Spezialkräfte müssen sich nach einer Feier gegen schwerwiegende Vorwürfe wehren.

Heute Redaktion
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Deutsche Bundeswehr
Deutsche Bundeswehr
Bild: picturedesk.com/AP

Hitlergruß und Rechtsrock: Bei einer Party des Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK) soll es am 27. April zu rechtsradikalen Vorfällen gekommen sein.

Die Bundeswehr bestätigte unterdessen, dass bei der Feier ein "Schweinekopfwerfen" veranstaltet wurde. Gegen die weiteren Vorwürfe wehrt man sich jedoch.

Zeugin diente als "Hauptpreis" für den Kompaniechef

Grund für die aktuellen Ermittlungen sind die Angaben einer Augenzeugin: Die Feier fand zu Ehren des Kompaniechefs des KSK statt, der an dem Abend verabschiedet wurde. Die Zeugin wurde zu der Party als "Hauptpreis" eingeladen. Konkret bedeutet das, sie sollte mit dem Kompaniechef Sex haben. Die Frau war damit einverstanden.

Ihre Aussagen kann sie mit WhatsApp-Nachrichten belegen: "Jetzt haben wir uns überlegt, was können wir für den Chef machen. Er muss einen Parcours ablaufen. Am Ende bist du dann sein Preis. Dann darf er dich mit ins Zelt nehmen und ordentlich an dir austoben. Glaub mir, das wird genau dein Ding", schrieb ihr ein Soldat.

Dieser Parcours beinhaltete Disziplinen wie zum Beispiel Bogenschießen, das Zerteilen einer Melone mit einem Schwert und eben das Schweinekopfwerfen.

Es soll Konsequenzen geben

Die Bundeswehr will mit dieser Feier nicht in Verbindung gebracht werden. Ein Sprecher teilt mit, dass diese "Ekel-Rituale" in der Einheit nichts zu suchen hätten. Auch wenn die Staatsanwaltschaft keinen Grund für eine strafrechtliche Verfolgung fände, würde man in diesem Fall hart durchgreifen.

Hitlergruß zum Refrain

Gegen was die Staatsanwaltschaft auf jeden Fall versuchen wird vorzugehen sind die rechtsradikalen Szenarien, die auch von der Augenzeugin geschildert wurden. Demnach hätten die Soldaten zum Song der rechtsextremen Band "Sturmwehr" gegrölt und während dem Refrain den Hitlergruß gezeigt. Der Kompaniechef hätte sich an der Aktion beteiligt.

Bislang haben sich diese Vorwürfe jedoch nicht bestätigt. Über den Ermittlungsstand will weder die Staatsanwaltschaft noch die Bundeswehr Auskunft geben.

Der Bundeswehr steht nun ein neuer Skandal bevor: Erst zuletzt wurde ein Offizier von der Verteidigungsministerin Von der Leyen angezeigt. Grund: Rechtsextremismus.

Hier geht es zur Geschichte: "Putsch": Strafanzeige gegen von der Leyen (slo)

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