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Polizei hebt deutsche Ku-Klux-Klan-Gruppe aus

Heute Redaktion
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Die deutschen Behörden haben eine bundesweit organisierte, bewaffnete Neonazi-Gruppe ausgehoben, die sich selbst "National Socialst Knight of the Ku-Klux-Klan" nannte.

Die deutschen Sicherheitbehörden haben am Mittwoch eine 17-köpfige Neonazi-Organisation ausgehoben, die bundesweit organisiert und schwer bewaffnet war. Unter der Leitung des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württenberg haben rund 200 Beamte am Mittwochmorgen zwölf Wohnobjekte in mehreren Bundesländern durchsucht.

Bei der Aktion stellten die Ermittler insgesamt über 100 Waffen sicher. Darunter befinden sich in großer Menge verbotene Waffen. Sichergestellt wurden mehrere Schreckschusswaffen mit Munition, Luftdruckwaffen, eine Vielzahl von Schwertern und Macheten, Faust- und Butterflymessern, Wurfsterne und Teleskopschlagstöcke.

Nannten sich "National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan"

Die 17 Beschuldigten im Alter zwischen 17 und 59 Jahren stehen im Verdacht, eine kriminelle Vereinigung mit dem Namen "National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland" gebildet zu haben. Die Mitglieder eint ihre rechte Gesinnung, die sich laut Polizei unter anderem in einer Glorifizierung des Nationalsozialismus äußert. Teile der Gruppierung zeigen Gewaltbereitschaft, planen sich zu bewaffnen und hegen Gewaltfantasien.

Auf die Spur der mutmaßlichen Mitglieder der Vereinigung kamen die LKA-Ermittler durch die Auswertung von Chatprotokollen eines beschlagnahmten Mobiltelefons in einem vorangegangenen Ermittlungsverfahren wegen Wiederbetätigung.

40 Verdächtige in ganz Deutschland

Die Ermittlungen richten sich mittlerweile gegen rund 40 Beschuldigte aus dem gesamten Bundesgebiet. Nach der bisherigen Einschätzung konnten keine Hinweise auf Verbindungen zu anderen Ku-Klux-Klan-Gruppierungen festgestellt werden, jedoch sympathisieren die mutmaßlichen Gruppenmitglieder mit nationalsozialistischem Gedankengut.

Die Rekrutierung der Mitglieder erfolgt unter anderem über das Internet. Die Kommunikation fand hauptsächlich über Soziale Medien statt. Zur Finanzierung hob die Gruppe von ihren Mitgliedern monatliche Beiträge ein.

(hos)