Tirol

Deutsche Reisewarnung für Tirol: "Befürchtung ist da"

Nachdem Wien bereits zum Risikogebiet erklärt wurde, sorgt man sich nun besonders in Tirol. Die Folgen wären katastrophal.

Leo Stempfl
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Landeshauptmann Günter Platter (ÖVP) setzt auf strengere Maßnahmen und unterstützt die Verordnungen der Bundesregierung.
Landeshauptmann Günter Platter (ÖVP) setzt auf strengere Maßnahmen und unterstützt die Verordnungen der Bundesregierung.
Expa

Auch am Samstag wurden in Tirol 80 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus verzeichnet. Die Zahl der Infektionen je 100.000 Einwohner liegt damit weit über jenen der anderen Bundesländer (ausgenommen Wien). Das Land ist stark vom deutschen Tourismus abhängig, insbesondere in der Wintersaison.

Landeshauptmann Günter Platter (ÖVP) setzt deswegen auf strengere Maßnahmen und unterstützt die Verordnungen der Bundesregierung. Denn die Befürchtung einer Reisewarnung sei da, und diese würde einen harten "Nackenschlag" für den so wichtigen Wintertourismus in Tirol bedeuten. Ischgl, das europaweit zum Ausgangspunkt der ersten Corona-Welle erklärt wurde, ist dabei sicherlich nicht hilfreich.

Nur 3 Prozent sind Ausländer

Das Hauptargument Platters gegen eine drohende Reisewarnung ist, dass lediglich 55 der 1.724 positiv getesteten Personen ausländische Kontaktdaten hatten. Das Risiko für Besucher sei also dementsprechend gering. Die Achtsamkeit unter den Betrieben der Tourismusbranche sei groß, die Maßnahmen werden lobsam eingehalten. Trotzdem zählen vor allem die Regionen in der Gegend um Kitzbühel und Kufstein als Gebiete mit hohem Risiko.

Verbesserungsbedarf sieht er bei der Kontaktverfolgung und der Auswertung von Tests. Hier sei noch Luft nach oben, allerdings gehen laufend neue Teststationen in Betrieb und Kapazitäten werden erhöht. Dafür suchte Platter auch bei Verteidigungsministerin Tanner um eine Aufstockung der Bundesheersoldaten im Assistenzeinsatz an.